Wanderungsgeschichte:
 

Beitrag zur

 Einwanderung aus Luxemburg und Brabant

 in die Pfalz

 und in angrenzende Territorien

 zwischen 1650 und 1750

 - Daten - Fakten - Namen -

- mit vertiefender Darstellung der Einwanderung
in die Dörfer des Westricher Berglandes

 
 
 
  Vorliegende Stoffsammlung wird fortlaufend ergänzt, 

zuletzt bearbeitet am 25. November 2015, noch weiter in Arbeit

 

Verfasser:


Dr. Hermann Müller, Heppenheim a. d. Bergstraße



 

 

Vorliegende Zusammenstellung ist als Sammlung allgemein verfügbarer Informationen, Mitteilungen von Forscherkollegen, eigener Auswertungen, Fragen und Analysen im Sinne einer erweiterten Stoffsammlung auf dem Weg zu einer späteren, umfangreichen Veröffentlichung zu dem Thema zu sehen. Die Einstellung ins Internet bereits im Bearbeitungsstatus soll dazu dienen, anderen Familien- und Heimatforschern schon jetzt Hilfe und Anregungen zu geben und Anstöße für den Austausch von Forschungsergebnissen zu erzeugen.

 

Ziel ist es, die Ursachen, Einflussgrößen, geschichtlichen Hintergründe, Auswirkungen usw. dieser Migration herauszuarbeiten und transparent zu machen.

 

Dabei geht es dem Verfasser weniger um die Einzelpersonen, sondern mehr um die Wanderungsgeschichte in ihrem gesamten Umfang sowie in ihrer gesamten Ausprägung und Auswirkung. Daher wird auch keine Gesamtliste aller erfassten Einwanderer - quasi als Nachschlagewerk für diejenigen, die einen Luxemburger oder Brabanter suchen - erstellt. Vielmehr werden die Einwanderer nach Territorien, Pfarreien und Orten erfasst. Dies unterstützt eine differenzierte Auswertung für die einzelnen Regionen der Pfalz.

 

Eine erste Veröffentlichung zu dem Thema finden Sie im Heimatjahrbuch 2014 des Landkreises Kaiserslautern unter dem Titel:

Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in den Landkreis Kaiserslautern nach dem Dreißigjährigen Krieg.

Eine zweite Veröffentlichung erfolgte 2015 in der Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde unter dem Titel:

Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg.

 

 

Die hier vorliegende Arbeit bezieht sich vorrangig auf die Auswanderung aus Luxemburg und Brabant in den Grenzen oder der sprachlichen Nutzung des 17. Jahrhunderts und schließt damit auch heute niederländische und deutsche Gebiete ein. Hauptsächlich geht es um das Gebiet der Spanischen und ab 1714 Österreichischen Niederlande. Bezüglich der Einwanderung berücksichtigt die Arbeit vorrangig die Pfalz mit dem Schwerpunkt Westpfalz, bezieht aber auch angrenzende Territorien wie die Saarpfalz, Rheinhessen und Südhessen bei vorliegenden Daten mit ein. Ein besonderer Blick gilt in der Westpfalz der Einwanderung in das "Westricher Bergland".

Die parallel erfolgende Einwanderung aus den deutschen Gebieten am Niederrhein soll in dieser Arbeit bewusst nicht mit erfasst und abgedeckt werden, da diese Einwanderung in einer eigenen Zusammenstellung (siehe www.mueller-heppenheim.de/juelich1.htm) erfasst werden soll.

Die Einwanderung aus Belgien betrifft auch die Einwanderung aus dem französisch-sprachigen Belgien. Diese Einwanderer nannte man Wallonen. Hierbei ist zu beachten, dass schon ab 1567, in dem Jahr in dem in den Niederlanden die spanische Terrorherrschaft begann, die Auswanderung in die Pfalz begann. Es waren hauptsächlich Tuchmacher. Diese Einwanderer kamen nach Lambrecht (1567), Otterberg (1579), Annweiler (1593) und Zweibrücken (1605). Diese Einwanderung war deutlich vor dem 30jährigen Krieg und hatte nichts mit der Wiederbesiedlung nach dem 30jährigen Krieg - Ziel dieser Ausarbeitung - zu tun [21].

Eine gewerbliche Nutzung meiner Forschungsergebnisse ist ohne meine ausdrückliche schriftliche Zusage untersagt. Siehe dazu auch das Impressum meiner Haupt-Homepage.

Bei der Nutzung meiner Forschungsergebnisse in Ihren Publikationen bitte ich um angemessene Hinweise auf meine Arbeit.

 

Damit die vorliegende Arbeit immer "runder" wird, bitte ich alle Leser um Ergänzungen und ggf. Berichtigungen.
Jede Hilfe ist willkommen!

Ich danke auch allen Personen, die schon Informationen an mich geschickt haben.

 

 

 

 

Aufgabenstellung:

 

1.) Erforschung der Ursachen für die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant gerade in die Pfalz:

 

 

2.) Erforschung der Ursachen für die Auswanderung aus Luxemburg und Brabant zwischen 1650 und 1750:

 

 

 

3.) Erfassung der Einwanderer in die Pfalz sowie angrenzende Territorien:

 

 

4.) Parallelen und Unterschiede zur Einwanderung aus der Schweiz und aus Tirol

 

5.) Welchen Einfluss hatten die Einwanderer aus Luxemburg und Brabant auf die Entwicklung der Westpfalz?

 

 

 

6.) Wie kamen die Einwanderer aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz?

 

 

 

 

 

Vorbemerkung:

Ebenso wie bei der Einwanderung aus dem Alpenraum meist sehr deutlich zwischen Schweizern und Tirolern unterschieden wird, wird in vorliegendem Beitrag zwischen der Einwanderung aus Luxemburg und Brabant einerseits und der Einwanderung vom Niederrhein (besonders Jülich und Berg) andererseits unterschieden. Vorliegender Beitrag konzentriert sich hauptsächlich auf die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant. 

Bei der Unterscheidung zwischen Luxemburg und Brabant einerseits und dem Niederrhein andererseits wird sich an der Zugehörigkeit zu Spanien und ab 1714 Österreich bzw. Habsburg im 17. und 18. Jahrhundert orientiert. Daher werden auch Daten von Einwanderern aus dem niederländischen/habsburgischen Teil des Herzogtums Geldern teilweise mit aufgenommen.

Bei Herkunftsbezeichnungen in den alten Kirchenbüchern aus der Zeit zwischen 1650 und 1750 ist oft recht allgemein Luxemburg, Brabant, Diözese Löwen, Bistum Lüttich, Herzogtum Geldern, Flandern, Belgien, Holland usw. angegeben. Durch die kriegerischen Zeiten, wechselnde Zuordnungen, Verallgemeinerungen, falsche Schreibweise in den Kirchenbüchern usw. ist oft nicht eindeutig erkennbar, wo ein Einwanderer herkam. Hier besteht noch viel Klärungsbedarf.

Nachfolgend einige grundlegende Informationen zu den Herkunftsgebieten Luxemburg und Brabant und dem Zielgebiet in der Pfalz.

 

 

a) Territoriale Abgrenzung von Brabant im 17. Jahrhundert

Wikipedia im September 2011:

Brabant

Brabant ['bra:bant] ist ein historisches Gebiet, das in etwa aus den belgischen Provinzen Antwerpen und Brabant (heute geteilt in Flämisch-Brabant, Wallonisch-Brabant und die Region Brüssel-Hauptstadt) sowie der im Süden der Niederlande gelegenen Provinz Nordbrabant (Noord-Brabant) besteht.

 

Graf Gottfried I. von Löwen erhielt 1106 das Herzogtum Niederlothringen. Sein Urenkel Heinrich I. nahm 1183 auch den Titel des Herzogs von Brabant in der Landgrafschaft Brabant an. In 1190, nach Herzog Gottfrieds III. Tod, wurde er auch Herzog von Niederlothringen, aber die herzogliche Gewalt wurde auf seine eigene Gebiete beschränkt (Landtag von Schwäbisch Hall).

Die Herzöge von Brabant gelangten bald zu Macht und Selbständigkeit, wurden aber mit den Nachbarn in vielfache Fehden verwickelt und schwankten zwischen der Hinneigung zum Heiligen Römischen Reich und Frankreich. Von ihnen sind besonders hervorzuheben:

  • Johann I., der durch den Sieg bei Worringen (1288) die Herzogtümer Limburg und Brabant vereinigte und auch als Minnesänger bekannt ist.
  • Sein Sohn Johann II., welcher 1312 den Grund zu einer ständischen Verfassung legte, die später in der Blijde Inkomst (Joyeuse Entrée) geregelt wurde.
  • Johann III., welcher die Bestimmungen erweiterte durch die so genannte Brabanter Goldene Bulle 1349, wonach die Brabanter nur von einheimischen Gerichten nach Brabanter Recht gerichtet werden durften, was Kaiser Karl IV. bestätigte.

Nach Johanns III. Tod 1355 vereinigte der Gemahl seiner Tochter Johanna, Wenzel von Luxemburg, Bruder Kaiser Karls IV., Brabant mit seinem eigenen Erbland. Unter ihm aber kam das Land in große Verwirrung. Nach Wenzels Tod 1383 setzte seine Witwe Johanna ihre Nichte Margarete von Flandern und deren Gemahl, Herzog Philipp den Kühnen von Burgund, als Erben ein. Die Regierung übernahm zunächst Philipps zweiter Sohn, Anton, 1404, der auch Luxemburg mit Brabant vereinigte. Anton fiel 1415 bei Azincourt. Seine beiden Söhne und Nachfolger starben kinderlos, und so fielen Brabant, Limburg und Luxemburg 1430 an Philipp den Guten von Burgund, und schließlich durch die Vermählung Marias von Burgund mit Erzherzog Maximilian 1477 mit den übrigen niederländischen Provinzen an das Haus Österreich.

Brabant war das Hauptland der Spanischen Niederlande, Brüssel deren Hauptstadt. Mit der Kreiseinteilung des Heiligen Römischen Reiches kam es zum Burgundischen Reichskreis.

Durch den Aufstand der Niederlande wurde der nördliche Teil (’s-Hertogenbosch) vom Herzogtum getrennt und 1648 als Teil der Generalitätslande der niederländischen Union einverleibt (was für die Bevölkerung bis 1816 den Verlust der Freiheit, den katholischen Glauben auszuüben bedeutete), während Südbrabant bis 1714 bei der spanisch-österreichischen Linie verblieb. Nach dem österreichischen Erbfolgekrieg fiel Brabant mit den übrigen südlichen Provinzen der Niederlande an das deutsch-österreichische Kaiserhaus zurück. Als sich unter Joseph II. ein heftiger Streit über die provinziellen Rechte Brabants entspann, welche es in der Joyeuse entrée besaß, sagten sich die Stände Brabants 1790 von dem Haus Österreich los, fügten sich aber wieder, als Leopold II. ihnen die verlangten Rechte zurückgab.

1794 wurde Brabant von den Franzosen erobert und im Frieden zu Campo Formio 1797 mit Frankreich vereinigt. Das nördliche Brabant wurde zum Departement Deux-Nethes mit der Hauptstadt Antwerpen, das südliche wurde zum Departement Dyle mit der Hauptstadt Brüssel.

 

Wappen von Brabant: Brabanter Löwe
 

Der Brabanter Löwe ist ein Wappentier und somit eine gemeine Figur. Seinen Namen hat er durch die Verwendung im Herzogtum Brabant.

Dargestellt wird er im schwarzen Feld als goldener rotbewehrter und rotgezungter Löwe.

 

Der Graf von Löwen war Lambert I., als Herrscher von Löwen und über das Herzogtum Niederlothringen führte wohl das Tier erstmalig im Wappen. Nachzuweisen ist er auch auf einem Kerpener Schöffensiegel von 1306 . Er war das Wappentier des Herzogtum Brabant und ist Wappentier seiner Folgeprovinzen Flämisch-Brabant und Wallonisch-Brabant. Das Stadtwappen von Kerpen zeigt auch den Limburgischen Löwe. Diese beiden Löwen symbolisieren die Vereinigung der limburgischen Linie mit der Brabanter nach der Schlacht 1288 bei Worringen.

 

Flandern

Die Grafschaft Flandern reichte im Mittelalter bis weit in das heutige Frankreich hinein (Duinkerke / Dunkerque / Dünkirchen; Rijsel / Lille). Die Region um Dünkirchen gehört zwar zum traditionellen niederländischen Sprachgebiet, jedoch wurde seit der Französischen Revolution Französisch als einzige Amts- und Schulsprache den Bewohnern verordnet, so dass die niederländische Muttersprache in einem andauernden Sprachprozess zunehmend verdrängt wurde. Andere Gebiete des heutigen Französisch-Flanderns sind hingegen von alters her von einer französischsprachigen Bevölkerung (Waals-Vlaanderen) bewohnt.

Nach dem Tod des letzten burgundischen Herrschers Karl der Kühne in der Schlacht bei Nancy 1477 wurden seine Besitzungen zwischen dem habsburgischen Erzherzog Maximilian von Österreich, dem späteren Kaiser Maximilian I. und König Ludwig XI. von Frankreich aufgeteilt. Flandern kam dabei unter die Herrschaft der Habsburger und wurde Teil des Heiligen Römischen Reichs. Nach dem Tod Karls V. wurden die gesamten ehemaligen burgundischen Besitzungen einschließlich Flandern den spanischen Habsburgern zugesprochen. Diese versuchten mit Gewalt, den sich ausbreitenden Protestantismus zu unterdrücken. Deswegen, und auch wegen der Einschränkung der alten Freiheiten kam es zum Aufstand der niederländischen Provinzen gegen Spanien. Die Provinzen der Utrechter Union sagten sich 1579 von Spanien los und konnten ihre Unabhängigkeit im sogenannten Achtzigjährigen Krieg erkämpfen. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde die Unabhängigkeit der (nördlichen) Niederlande international bestätigt, während Flandern mit den südlichen Provinzen unter spanischer Herrschaft verblieb. In den Kriegen mit Ludwig XIV. von Frankreich musste Spanien südliche Teile seiner Besitzungen an Frankreich abtreten (u. a. das Artois) und es bildete sich in etwa der heutige Grenzverlauf zwischen Belgien und Frankreich heraus. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger und dem Spanischen Erbfolgekrieg kam Flandern mit den anderen ehemals spanischen Provinzen im Frieden von Utrecht 1713 unter österreichisch-habsburgische Herrschaft und verblieb dort, bis es im Rahmen der Französischen Revolutionskriege 1794 von Frankreich erobert wurde.

 

Diözese Leuven ???

Wikipedia: Löwen (niederländisch Leuven, französisch Louvain) ist eine belgische Stadt in der Region Flandern. Sie ist Hauptstadt der Provinz Flämisch-Brabant und Hauptort des Arrondissements Löwen.

Wird noch ergänzt.

 

Herzogtum Limburg

Ermengard (Irmgard), einziges Kind Walrams IV., brachte das Herzogtum an ihren Gatten, Graf Rainald I. von Geldern. Sie starb im Jahr 1283 ohne Erben zu hinterlassen. Sofort machten die männlichen Nachkommen Heinrichs III. Rainald den Anspruch auf Limburg streitig, obwohl dieser schon 1282, nach dem Tod seines Schwiegervaters, mit Limburg belehnt worden war. Es kam zum Limburger Erbfolgestreit, der in der Schlacht von Worringen 1288 seinen kriegerischen und blutigen Höhepunkt fand. Der Streit endete 1289 mit einem Friedensschluss, durch den Limburg an das Herzogtum Brabant kam. Die getroffene Entscheidung wurde von König Rudolf I. nachträglich gebilligt. Damit war die alte Konkurrenz zwischen Limburg und Löwen-Brabant für immer beendet.

Limburg teilte in der Folge bis zum Ende des Ancien Regime das Schicksal Brabants.

 

 

Der Westfälische Friede - Konsequenz für das Herzogtum Limburg

Die Herrschaft Valkenburg Faulquemont, die Grafschaft Dalhem und die Herrschaft Herzogenrath (Rode le Duc, Rolduc) wurden unter der Bezeichnung Les pays d'Outre-Meuse (Landen van Overmaas) zusammengefasst und von den Herzögen von Limburg regiert. Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges wurde dieses Land geteilt (es wird oft irrig behauptet, das ganze Herzogtum Limburg sei geteilt worden).

Im Frieden von Münster, geschlossen am 30. Januar 1648 zwischen Spanien und den Vereinigten Niederlanden, wurde den Generalstaaten die von ihnen besetzt gehaltenen Teile des Gebietes der Landen van Overmaas zugesprochen. Die endgültige Teilung fand in den Haag am 26. Dezember 1661 im sogenannten Partage-Vertrag zwischen König Philipp IV. von Spanien und den Generalstaaten statt. Am 7. November 1785 wurde die Gebietsaufteilung durch den Vertrag von Fontainebleau (Art. 18 und 19) nochmals geändert.

Später, aufgrund einer Verordnung vom 29. Januar 1778, wurden die österreichischen Anteile an der Grafschaft Dalhem und an den Herrschaften Valkenburg und Herzogenrath fest mit dem Herzogtum Limburg verbunden.

Limburg unter Österreichischer Herrschaft

Aufgrund der Bestimmungen der Pragmatischen Sanktion vom 19. April 1713 gelangte Limburg im Jahr 1740 schließlich unter die Herrschaft von Österreich. Die folgende Zeit wurde bestimmt von den aufgeklärt-absolutistisch ausgerichteten Reformbestrebungen, die unter der Regentschaft Maria Theresias noch sehr vorsichtig durchgeführt wurden, unter ihrem Sohn aber in starken Widerspruch zu den althergebrachten Rechten Limburgs gerieten.

Limburg und die Brabanter Revolution

Josef trieb die Reformpolitik, die seine Mutter stets einvernehmlich mit den Ständen vorangebracht hatte, mit viel Energie und wenig Weitsicht voran. So kam es deswegen schließlich zur Brabanter Revolution, der sich die meisten österreichisch-niederländischen Provinzen anschlossen. Die Stände in Limburg nahmen in diesem Konflikt eine zurückhaltendere und gemäßigtere Position gegenüber Josefs Politik ein. Die exponierte geografische Lage, zwischen Limburg und Brabant lag das Fürstbistum Lüttich, ist vermutlich ein Grund dafür gewesen, aber auch die Hoffnung auf neue Selbständigkeit war dafür die Triebfeder.

Die Limburger Stände hatten dem Kaiser die Steuern in den Jahren vor 1789 bewilligt und ihm sogar das Recht eingeräumt, jährlich einen festgelegten Steuersatz ohne ständische Zustimmung zu erheben. Dafür behielt die Joyeuse Entrée in Limburg ihre Gültigkeit und Limburg erhielt sogar einen eigenen Provinzialrat. Josefs Vorteil lag in der Schwächung der Brabanter Position in diesem Konflikt.

Erst nach langem Drängen seitens der Brabanter unterzeichneten die Limburger Stände am 25. März 1790 doch noch den Unionsvertrag. Ihre Unabhängigkeitserklärung veröffentlichten sie erst am 24. Juni des Jahres. Und bereits im Sommer 1790 führte Matthias Josef Wildt, Pensionär der Limburger Stände, mit Jan Frans Vonck, einem der führenden Köpfe der Revolution, Verhandlungen im Auftrag der sich im Bonner Exil befindenden Generalstatthalter. Ende des Jahres 1790 waren die alten Zustände in den österreichischen Niederlanden vollkommen wiederhergestellt.

 

Spanische Niederlande

Der Begriff Spanische Niederlande bezeichnet das Gebiet der heutigen Niederlande, Belgiens und Luxemburgs zur Zeit der spanischen Herrschaft.

Nach der Abdankung Kaiser Karls V. im Jahr 1556, der die vom Haus Burgund gesammelten Niederlande zu einer Blütezeit gebracht und sie auch im Burgundischen Reichskreis als politische Einheit organisiert hatte, fielen diese nach der Teilung der Habsburgischen Besitztümer an die Spanische Linie.

Der durch Despotismus und kirchlichen Verfolgungseifer seines Nachfolgers Philipp II. hervorgerufene Achtzigjährige Krieg führte nach vergeblichen Versuchen, die politische Einheit der nördlichen und der südlichen der Siebzehn Provinzen aufrechtzuerhalten, eine Trennung herbei. Die sieben nördlichen Provinzen konstituierten sich durch die Utrechter Union (Januar 1579) als protestantische Republik, die sich 1581 als Republik der Sieben Vereinigten Provinzen endgültig für unabhängig erklärte. Die Herrschaft der Spanier über den Süden, der zum Teil katholisch geblieben war, wurde dabei durch die Eroberung Antwerpens (17. August 1585) und die Gegenreformation auf Dauer gefestigt.

Kurzzeitig selbständig waren die Spanischen Niederlande zwischen 1598 und 1621, nachdem Philipp II. das Land an seine Tochter Isabella Clara Eugenia und deren Gemahl Albrecht VII. von Österreich abgetreten hatte. Durch seine Kunstsinnigkeit und seine tolerante Politik trug das Paar nicht unwesentlich dazu bei, die Einwohner der südlichen Niederlande für die spanische Herrschaft zu gewinnen. Nach dem Tod des kinderlosen Albrecht fiel das Land allerdings vertragsgemäß wieder an Spanien.

In dem fast ununterbrochenen Krieg Spaniens mit den Niederlanden gelang weder ersterem die Wiederunterwerfung der abgefallenen Provinzen, noch letzteren die Befreiung der spanisch gebliebenen. Nur Teile von Flandern, Brabant, Geldern und Limburg fielen als die sogenannten Generalitätslande an die Republik der Niederlande, als im Westfälischen Frieden 1648 die spanischen Niederlande endgültig von der Republik getrennt wurden. Diese verbliebenen südlichen Niederlande sind der Vorläuferstaat des heutigen Belgien.

Spanien konnte die Schließung der Schelde durch die Holländer nicht verhindern, was die Hafenstadt Antwerpen und damit den Süden vom Seehandel vollständig aussperrte. In den Eroberungskriegen Frankreichs dienten die Spanischen Niederlande dem spanischen Mutterland fast immer als Kriegsschauplatz und Entschädigungsobjekt. Im Pyrenäenfrieden (1659) trat Spanien unter anderem die Grafschaft Artois, Gravelines, Landrecy, Diedenhofen, Le Quesnoy und Montmédy an Frankreich ab. Die im Devolutionskrieg von den Franzosen gemachten Eroberungen trennten unter anderem Lille, Charleroi, Oudenaarde und Kortrijk ab. Während diese Gebiete zwar im Nimwegener Frieden (1679) teils wieder an die Spanischen Niederlande zurückfielen, mussten andere Gebietseinbußen (beispielsweise Valenciennes, Nieuwpoort, Cambrai, Saint-Omer, Ypern und Charlemont) hingenommen werden, die im Frieden von Rijswijk von 1697 nur teilweise kompensiert werden konnten.

Durch die Friedensschlüsse von Utrecht und Rastatt (1713 und 1714), die dem auch auf niederländischem Gebiet ausgefochtenen spanischen Erbfolgekrieg ein Ende machten, fielen die südlichen Niederlande an Österreich und hießen fortan Österreichische Niederlande.

 

 

Fürstbistum Lüttich (Liege, Lück, Luyck)

Nach dem Tod Karls des Kühnen konnte das Hochstift wieder seine volle Souveränität erlangen. Kaiser Karl V. gab dem Stift das verlorenen gegangene Herzogtum Bouillon zurück. Das Fürstbistum Lüttich gehörte ab 1500 zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis.

1559 wurde das Bistum Lüttich aufgrund einer Reorganisation der Diözesen in den damaligen „habsburgischen Niederlanden“ (die heutigen Niederlande, Belgien ohne das Fürstbistum, Luxemburg und kleinere Teile Nordfrankreichs) auf Betreiben von Spaniens König Philipp II. dem neu gegründeten Erzbistum Mecheln unterstellt. Gleichzeitig wurde sein Kirchsprengel zugunsten des neu gegründeten Bistums Namur verkleinert, das Hochstift aber nicht in den umliegenden Burgundischen Reichskreis überführt.

Das Hochstift nach 1648:

Der spätere Fürstbischof von Lüttich und Kölner Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern schlug 1649 noch als Koadjutor seines Onkels Ferdinand von Bayern Unruhen in der Stadt Lüttich mit Gewalt nieder. Die bürgerlichen Freiheiten wurden beseitigt und als Herrschaftssymbol eine Zitadelle erbaut. Während des holländischen Krieges wurde das Hochstift wieder Kriegsschauplatz. In den Jahren 1675/76 war Lüttich französisch besetzt. Obwohl mit Frankreich zu dieser Zeit eng verbunden, musste 1678 auf Druck Frankreichs das Herzogtum Bouillon wieder abgetreten werden. Nach dem Abzug der Franzosen war insbesondere die Stadt Lüttich in ständiger Unruhe, und mehrfach kam es zu Aufständen gegen Maximilian Heinrich. Nach vergeblichen Vermittlungsbemühungen auch des Kaisers brach Wilhelm Egon von Fürstenberg 1684 den Widerstand mit Gewalt. Es konnte eine neue den Bischof begünstigende staatliche Ordnung durchgesetzt werden.

Teilweise in Verbindung mit der französischen Revolution kam es aus Protest gegen das absolutistische Herrschaftssystem des Fürstbischofs Cäsar Konstantin Franz von Hoensbroech 1789 zur Lütticher Revolution, die jedoch Anfang 1791 von Truppen im Auftrag des Heiligen Römischen Reiches niedergeschlagen wurde.

 

In folgender Karte von 1665 wird Lüttich mit Luyck und die Region mit LUYCK bezeichnet. Passend dazu wird im luth. KB von Landstuhl vom "Lückerland" gesprochen. Im kath. KB von Landstuhl wird die Diözese Lück als Herkunftsregion angegeben.

 

Herzogtum Geldern

Wikipedia 2012:
Das Herzogtum Geldern grenzte im Norden und Westen an das Hochstift Utrecht, im Osten an das Fürstbistum Münster, das Kurfürstentum Köln sowie die Herzogtümer Kleve und Jülich und im Süden an das Herzogtum Brabant, im Westen an die Grafschaft Holland.

Zütphen, Quartier Arnheim, Quartier Nimwegen und der nördliche Teil Obergelderns (Quartier Roermond) schließen sich 1579 der Utrechter Union an, Südliches Quartier Roermond (Amt Montfort und der geldrische Streifen von Erkelenz bis zur Maas) bleiben unter spanischer Herrschaft. Die Spanier erobern 1587 die Stadt Geldern, nachdem der in niederländischen Diensten stehende Gouverneur ihnen die Tore geöffnet hatte. Er wurde zuvor während eines Trinkgelages von einem niederländischen Offizier geohrfeigt. 1590 haben die Spanier ganz Obergeldern erobert. Das Oberquartier kam 1713 mit der Hauptstadt Geldern an Preußen außer Venlo, das an die Generalstaaten, sowie Roermond das mit einigen Nachbargemeinden als Österreichisch Geldern und den übrigen spanischen Niederlanden an Österreich fiel.

Haus Habsburg (Burgundisch-Spanisch)

  • 1543–1555 – Karl V. (1500–1558)
  • 1555–1581/98 – Philipp II. von Spanien (1527–1598) (1581 setzten die Generalstaaten Philipp II. ab, d. h. die Herrschaft des Herzogs von Geldern galt de facto nur noch über das Oberquartier)

ab hier Teilungen

  • (Trennung in südlichen und nördlichen Teil durch niederländische Revolution (Generalstaaten))
  • Preußen (1713–)

 

 

Der Atlas von Blaeu, erschienen 1665, enthält Luxemburg und Brabant im 17. Jahrhundert. Folgendes Bild ist ein Ausschnitt aus dem Atlas. Norden ist rechts.

 

     Luxemburg und Brabant im 1665 gedruckten ATLAS MAIOR von Joan Blaeu

 

 

b) Herkunft aus Brabant - Was heißt das?

Die Bezeichnung "aus Brabant" wird hier als Sammelbegriff für alle Einwanderer aus dem belgisch-niederländischen Raum der damaligen Zeit verwendet ohne Rücksicht auf die heutige Ausdehnung des  .....

 

 

c) Territoriale Abgrenzung von Luxemburg im 17. Jahrhundert

Wikipedia im September 2011:

Herzogtum Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation

1308 wurde Graf Heinrich von Luxemburg zum römisch-deutschen König gewählt. Er und sein Sohn Johann, der 1310 König von Böhmen wurde, begründeten die Machtstellung der Luxemburger im mittelalterlichen Deutschen Reich (Heiliges Römisches Reich). 1354 wurde die Grafschaft Luxemburg von Kaiser Karl IV. zum Herzogtum erhoben. Erster Herzog wurde Wenzel I. Mit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Sigismunds 1437 starb die Hauptlinie des Hauses Luxemburg aus, womit die Vorherrschaft im Reich endete. Im Jahr 1441 verkaufte die letzte Herzogin aus dem Haus Luxemburg das Land an das französische Haus Burgund. Es blieb aber staatsrechtlich ein Lehen des Reiches. Nach dem Tod des letzten Burgunderherzogs Karls des Kühnen im Jahr 1477 kam Luxemburg mit dem gesamten burgundischen Erbe an Karls Tochter Maria von Burgund und ihren Ehemann, den späteren römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. von Habsburg.

Im Jahre 1482 gelangte Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter die Herrschaft der Habsburger; 1555 innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter deren spanische Linie.

1659 kam es als Konsequenz des Pyrenäenfriedens zur ersten Teilung Luxemburgs: Die Abtrennung des Südens des Landes von Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich. Von 1684 bis 1697 war das Land infolge des Reunionskrieges von 1683/84 Ludwigs XIV. sogar gänzlich unter der Fremdherrschaft Frankreichs.

Im Spanischen Erbfolgekrieg 1713 fiel Luxemburg an die Österreichischen Niederlande und wurde somit erneut ein Habsburger Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von 1795/1801 bis 1814 fiel das Land nach dem Einzug Napoleons bzw. der französischen Revolutionstruppen abermals unter französische Fremdherrschaft.

Zu beachten ist, dass Luxemburg damals auch Teile des heutigen Deutschland umfasste. Dies ist die Region Bitburg.

 

 

d) Pfalz, Westpfalz, Saarpfalz und Westricher Bergland - Begriffserklärung

Pfalz

Abhängig von der Geschichte und den politischen Veränderungen hat die "Pfalz" verschiedene Abgrenzungen des Territoriums. Im Sinne dieser Arbeit wird die heute politische Pfalz als Basis benutzt und durch die Berücksichtigung der Saarpfalz werden die an das Saarland abgetrennte Gebiete einbezogen.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/34/Teilbereiche_der_Pfalz.png

Quelle: Wikipedia (Januar 2012): Pfalz

 

 

- wird ergänzt

 

Westpfalz

Der Begriff "Westpfalz" ist nicht eindeutig definiert. In dieser Arbeit werden die Gebiete westlich einer nord-südlichen Linie, die wenige Kilometer östlich von Kaiserslautern gezogen wird, als "Westpfalz" angesehen und umfasst damit hauptsächlich die Landkreise Südwestpfalz, Kusel und große Teile des Landkreises Kaiserslautern. Abweichend davon wird z. B. in der Zeitung RHEINPFALZ auch das gesamte Gebiet des Pfälzerwaldes und der Nordpfalz der "Westpfalz" zugeordnet. Auch Wikipedia zeigt eine etwas andere Definition.

Wikipedia (Januar 2012):

  • Westpfalz – Die Westpfalz umfasst die Westricher Hochfläche, die Westpfälzische Moorniederung und den Westteil der Nordpfälzer Berglandes. Die Landkreise der Westpfalz (mit Kfz-Kennzeichen) sind Kaiserslautern (KL, Verwaltungssitz Kaiserslautern), Kusel (KUS) und Südwestpfalz (PS, Verwaltungssitz Pirmasens), die kreisfreien Städte sind Kaiserslautern (KL), Pirmasens (PS) und Zweibrücken (ZW).

 

- wird ergänzt

 

Saarpfalz

Der Saarpfalz-Kreis (früher Saar-Pfalz-Kreis) ist ein Landkreis im Saarland. Er grenzt im Norden an den Landkreis Neunkirchen und den rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel, im Osten an die ebenfalls rheinland-pfälzischen Landkreise Südwestpfalz und Kaiserslautern und an die kreisfreie Stadt Zweibrücken, im Süden an Frankreich (Département Moselle, benannt nach dem Fluss Mosel) innerhalb der Region Lorraine (Lothringen) und im Westen an den Regionalverband Saarbrücken. Er ist Rechtsnachfolger der früheren Landkreise St. Ingbert und Homburg. Der Saarpfalz-Kreis umfasst wesentliche saarländische Teile der historischen Kurpfalz, die von 1816 bis 1919 zur Rheinpfalz und damit zu Bayern gehörten.

 

Pfälzer Bergland

"Pfälzer Bergland" ist der Oberbegriff für die gesamte nordwestliche Pfalz von der saarländischen Grenze im Westen bis zur Grenze zu Rheinhessen hin im Osten und enthält die "Bergregionen" um Potzberg, Königsberg und Donnersberg. Das "Pfälzer Bergland" enthält als Untereinheit das Nordpfälzer Bergland und das Westricher Bergland.

- wird ergänzt

 

Westricher Bergland

"Westricher Bergland" steht heute für den Teil der Pfälzer Berglandes im Westen der Pfalz, der durch die Westricher Niederung (Landstuhler Bruch) im Süden, das Nordpfälzer Bergland im Norden, den Pfälzerwald im Osten und die Landesgrenze zum Saarland im Westen begrenzt ist. Dies entspricht besser der sich in den letzten Jahren durchsetzenden Verwendung und Namensgebung (siehe z. B. Landschaftsnamenvorschlag der Bezirksregierung [1] und [2]).

 

Landschaftsbezeichnungen der Pfalz nach [2]

 

Die vorliegende Zusammenstellung berücksichtigt nicht nur Einwanderer in das Westricher Bergland selbst sondern auch Einwanderer in der näheren Umgebung und in Herrschaftsgebieten, die auch Teile des Westricher Berglandes einbeziehen.

Ziel dieser Zusammenstellung ist es nicht, die gesamte Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz zu erfassen.

Die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant erfolgte in mehreren Wellen, wobei die erste Welle zwischen 1648 (Ende des Dreißigjährigen Krieges) und 1688 (Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges) anzusetzen ist. Eine zweite Welle begann etwa 1697 (Ende des Pfälzischen Erbfolgekrieges) und endete um 1730. Parallel zu dieser zweiten Welle begann die Massenauswanderung nach Nordamerika. Die Bevölkerungsentwicklung der Region wurde daher durch Ein- und Auswanderung geprägt. Ein klar definiertes Ende der Wiederbesiedlung gibt es damit nicht.

 


Ausschnitt aus der Karte "Die Pfalz", herausgegeben vom Pfälz. Lehrerwaisenstift in den 50er Jahren

 

 

 

Inhaltsübersicht:

1.) Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg

a) Zur Geschichte der Pfalz in Bezug auf Österreich, Luxemburg und Brabant

b) Zur Wiederbesiedlung der Kurpfalz durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant

c) Zur Wiederbesiedlung des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken

d) Zur Wiederbesiedlung der sickingischen Herrschaft Landstuhl

e) Zur Wiederbesiedlung der sickingischen Herrschaft Schallodenbach

f) Zur Wiederbesiedlung der Gegend um Glan-Münchweiler (Herrschaft von der Leyen)

g) Zur Wiederbesiedlung der Grafschaft Falkenstein

h) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Landgrafen von Hessen-Darmstadt

i) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Markgrafen von Baden

j) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Fürsten von Nassau-Weilburg

k) Zur Wiederbesiedlung des Amtes Bolanden (Kurpfalz bis 1706, dann größtenteils zu Nassau-Weilburg)

l) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Fürsten von Leiningen-Hardenburg

m) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft des Bischofs von Speyer

n) Zur Wiederbesiedlung weiterer Herrschaftsgebiete in der Pfalz

o) Zur Wiederbesiedlung des Saarlandes durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant

p) Zur Wiederbesiedlung von Rheinhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant

q) Zur Wiederbesiedlung von Südhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant

 

 

 

2.) Gründe für die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Westpfalz

a) Wirtschaftliche Gründe

b) Politische Gründe

c) Religiöse Gründe

d)  Überbevölkerung in Luxemburg und Brabant

e) Sonstige Gründe

 

3.) Bevölkerungsentwicklung im Westricher Bergland

        Statistiken

        Auswertungen

 

4.) Einfluss der Einwanderer aus Luxemburg und Brabant auf die Entwicklung der Westpfalz

 

5.) Klärungspunkte

 

6.) Umfang der Einwanderung aus  Luxemburg und Brabant

a) Gesamtzahl der Einwanderer aus  Luxemburg und Brabant

b) Anteil der Bauhandwerker an der Gesamtzahl aller Einwanderer aus  Luxemburg und Brabant

c) Anteil der Einwanderer aus  Luxemburg und Brabant an der Gesamtzahl aller Einwanderer in die Pfalz

 

 

7.) Fazit

 

8.) Literaturverzeichnis

 

 

 

1.) Gemeinsame Geschichte von Luxemburg, Brabant und Pfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg


 

a) Zur Geschichte der Pfalz in Bezug auf Österreich, Luxemburg und Brabant

zu ergänzen

Heinrich Herzog, "Kaiserslautern 1651 – 1681", Kaiserslautern 1986:

"Die Nähe der lothringischen Garnison in Homburg wirkte sich durch immer wiederkehrende Übergriffe von Soldaten, insbesondere in Orten des westlichen Teils des Oberamtes, negativ und für die Besiedlung hemmend aus. Einwohner flüchteten vor der Gewalt, einige davon nach Kaiserslautern. Als sie 1652 noch Landstuhl besetzten und sich auf der Burg festsetzten, verließen eine nachweisbare Anzahl der sickingischen Untertanen ihre Orte und wurden als Exulanten Lauterer Bürger oder Hintersassen.

Am 10. August 1668 eroberten kurpfälzische Soldaten die Burg Nanstein (auch Hohenecken) und nahmen die lothring. Besatzung gefangen. Unmittelbar danach begann die Wiederbesiedlung von Landstuhl und dem nordöstlichen Teil der Sickinger Höhe, wobei die Einwohner von Kaiserslautern einen großen Anteil hatten."
 
 
 

Amt Falkenstein österreichisch!

 

 

b) Zur Wiederbesiedlung der Kurpfalz durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant

 

Zur Kurpfalz gehörten damals im Bereich der heutigen Pfalz die Oberämter Lautern (Kaiserslautern), Neustadt (Neustadt a. d. Weinstr.) und Germersheim. Hier eine Auswahl von Orten ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber das Herrschaftsgebiet etwas verdeutlichend:

Albersbach, Alsenborn, Altrip, Appenhofen, Baalborn, Bellheim, Dackenheim, Dannstadt, Dansenberg, Ebernburg, Edenkoben, Einöllen, Einselthum, Elmstein, Enkenbach, Erlenbach bei Kandel, Eulenbis, Erzenhausen, Feilbingert, Fockenberg-Limbach, Frankenthal, Freinsheim, Geiselberg, Germersheim, Gimmeldingen, Gimsbach, Gleisweiler, Gönnheim, Gräfenhausen, Großkarlbach, Haschbach a. Remigiusberg, Hirschhorn, Hütschenhausen, Impflingen, Imsweiler, Kaiserslautern, Katzenbach (bei Ramstein), Katzweiler, Klingenmünster, Kottweiler (Kottweiler-Schwanden), Lambrecht, Lauterecken, Lohnsweiler, Mackenbach, Mühlbach am Glan, Nanzdiezweiler, Neunkirchen am Potzberg, Neustadt a. d. Weinstraße), Mutterstadt, Oberndorf, Offenbach a. d. Quieich, Olsbrücken, Otterberg, Ramstein, Reichenbach, Reuschbach, Rockenhausen, Schopp, Theisbergstegen, Weidenthal, Wolfstein, Zeiskam.

Eine vollständige Liste der kurpfälzischen Orte gibt es u. a. im Pfalzatlas.

 

 

Roland Paul: "Die Einwanderung in die Pfalz vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Mit Beispielen aus dem Kreis Kusel."
Westrichkalender Kusel 2012, Seite 30

Einwanderer aus Luxemburg

Sowohl in katholischen als auch in reformierten oder lutherischen Kirchenbüchern der Pfalz
sind Einwanderer aus Luxemburg verzeichnet. Einige Beispiele: Johannes (Jost) Theiß,
geboren in „Felberfeldt außem Lützelburger Landt", verheiratete sich 1652 in der lutherischen
Kirche von St. Julian mit Catharina, der Witwe des Johannes Schneider. Peter Theiß, der Sohn
des Peter Theiß aus „Oßweiler im Lützenburger Land" heiratete 1664 in St. Julian Margaretha,
die Witwe des Nicolaus Würty. Mattheiß Fey von "Rodt auß dem Lützelburger Landt",
dessen Vater Hannß Fey sich bereits als Schneider in Niedereisenbach ansässig gemacht
hatte, wurde 1674 vom lutherischen Pfarrer in St. Julian mit Anna Sara Mensch eingesegnet.
1683 heiratete in Altenkirchen Susanna, die Witwe des Johannes Theis aus „Waldbellig im
Lützenburger Landt", den Hirten Nicklaus Geyer. Der Witwer Wilhelm Busendorffer aus
„Gelmingen" in Luxemburg ließ sich 1716 in der katholischen Kirche von Kübelberg mit
Maria Barbara, der Witwe des Johannes Bartholomäus Thal von Brücken trauen.

Brabantische Händler

 Im letzten Drittel des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wanderten auch verschiedene
brabantische Einwanderer in die Pfalz ein. Die meisten waren so genannte „Tödden",
Händler, die mit Manufakturwaren, aber auch mit Zinn und Glaswaren umherzogen und auf den
Märkten und Kirchweihen ihre Waren feilboten. Eine bekannte brabantische Familie waren
die van Recum und Freysen (später Freising) aus Budel in Nordbrabant. Leonhard Freising
wurde Kaufmann in Miesau, dann erfolgreicher Handelsmann in Homburg. Die aus Lommel
in Brabant stammende Familie Alwens hat in der Pfalz in späterer Zeit eine Reihe bedeuten-
der Männer der Verwaltung und der Justiz hervorgebracht, z.B. Franz Alwens, der einzige
Pfälzer, der es im 19. Jahrhundert zum Regierungspräsidenten gebracht hat, der allerdings
1849 vom bayerischen König abgesetzt wurde, weil man ihm zum Vorwurf machte, der da-
maligen revolutionären Bewegung nicht mit entschiedener Härte begegnet zu sein. 1705 ließ
sich in Lauterecken der aus Budel stammende Krämer lost Henrich nieder. Er betrieb hier
eine gutgehende Gemischtwarenhandlung, bald auch eine Gastwirtschaft. 1716 bewirtschaf-
tete er seinen Besitz mit zwei Knechten und zwei Mägden und galt als einer der geachtetsten
Bürger der Veldenzstadt.

 

 

Karl Kollnig, "Das Wiederaufbauwerk Karl Ludwigs nach dem Dreißigjährigen Kriege", Heidelberg 1949:

Anmerkung: Kollnig berichtet über die verschiedenen Gruppen der Zuwanderer in die Kurpfalz.

Trotz aller offiziellen Toleranz gegenüber den Konfessionen "wurden die Anhänger des reformierten Glaubens eindeutig bevorzugt".

Seite 14:
"Eine weitere wichtige Gruppe von Einwanderern bildeten die Flamen und Wallonen aus den spanischen Niederlanden."

Seite 15: " So wird 1657 von Friesenheim berichtet, daß die Welschen und Holländer das Dorf wieder aufbringen und in Bau setzen."

Seite 32: "Die Pest, die in den 60er Jahren das Land heimsuchte, brachte Rückschläge."

Namentlich genannte Einwanderer aus Luxemburg und Brabant enthält das Büchlein nicht.
 

 

Braun, Fritz; Rink, Franz; Poller, Oskar: Die Herkunft der Neubürger in Kaiserslautern (1597 - 1767) [19], Seite 612ff:

1652: 1 Leinenweber aus Menheim, Flandern.

1653: 1 Küfer aus Nähe Ypern, Flandern.

1654: 1 Schuhmacher aus Waalwijk, Nordbrabant.

 

 

Ernst Christmann, "Dörferuntergang und -wiederaufbau im Oberamt Lautern während des 17. Jahrhunderts", Otterbach 1960:

Christmann berichtet auf Seite 176:

"Wir heben einige Landschaften besonders heraus, die uns Neusiedler sandten:

a) aus Luxemburg kamen
nach Katzweiler — wir fügen in Klammern das Jahr der ersten Nennung bei — Träger der FN
Roß (1655),
Rüdinger (1665), wohl auch
Lützenburger (1657),

ferner nach Olsbrücken
Schultheiß (1670) und
Theil, bzw. Thiel (1659),

nach Rothselberg
Müller (1666).

Dazu wanderten aus dem Kreis Bernkastel, also ebenfalls aus dem Moselgebiet, nach Katzweiler Träger der FN

Schopp (1660) und
Mey (1665) ein.
Wir müssen vermuten, daß da Zusammenhänge bestanden, die wir noch nicht kennen, wenn so
viele Familien aus dem gleichen Ursprungsgebiet gerade nach Katzweiler oder doch einheitlich ins alte
Amt Wolfstein kamen;"

 

 

Kaiserslautern, Bürger, Hintersassen, ...   von Heinrich Herzog:

1651 - 1681

Nr. 2140: BOSCH Servatius (BUSCH Servus), geb. in Weckberg bei "Rurmundt" in Gelderland; 11.6.1652 Glöckner in KL; Bürgeraufnahme 26.8.1654.

Nr. 2197: BURCKHARD Hans Bernhard, geb. Welschbillig bei Trier; Bürgeraufnahme in KL 17.2.1662.

Nr. 2219: PAULL Hans Nicklaus von der Eisenschmiede bei "Bieberich" im Lützelburger Land, 10.3.1674 in KL genannt.

Nr. 2272 CAMBIER Peter, geb. bei Ypern in Flandern, Küfer, Bürgeraufnahme 12.3.1653.

Nr. 2336: KEIL (KEYL) Joh. Leonhard von Bitburg, Hzt. Luxemburg, hiesig. Bockwirt, Bürgeraufnahme 17.7.1679.

Nr. 2610 FRANTZ Georg Friedrich, Rotgerbergeselle von "Antorf" in Brabant, arbeitet 27.9.1667 bei Augustin SUSON.

Nr. 2643: VERMEHR (FERMER) Melchior Leonhardt, Schuhmacher von der Freiheit Wallwick bei Hertzogenbusch; ist 16.7.1653 hier Soldat; Bürgeraufnahme 16.3.1654.

Nr. 2896 JACOB Henrich, "ein Lütticher"; 1656 in Otterbach geschatzt; 1678ff Erzenhausen.

Nr. 2961 LIEß (LIES, LIß) Michel, geb. bei Echternach, Lützelburger Land; eine geraume Zeit in KL gedient; ist 14.3.1665 GM in Schönenberg.

Nr. 2966 LILLENBACH Dieterich, von Linnenbach, Lützenburger Land, ist 10.3.1674 in KL bei Joh. Gilbert BECKER, Hufschmied, beschäftigt.

Nr. 3063 MUFFATZ Johann, "berühmter Arzt", von Lüttich mit Patent des Kaisers Ferdinand III., will 14.3.1662 in KL seine "Kunst beweisen".

Nr. 3284 SCHMITT Peter Matthias, von "Schupe bei Lück" (Lückerland = Lütticher Land); ist 29.9.1673 Beständer des Spitalgutes Fröhnerhof.

 

1682 - 1705

Nr. 4156 PETIT Martin, geb. in "Goßloer", auch "Choslei", Graftschaft Namur; Bürgeraufnahme 22.4.1699.

Nr. 4307 DEDRI Wilhelm, Wollenweber von "Charnet, Dependance de Herf", Limburger Land, erscheint 29.5.1700.

Nr. 4426 FUCHS Lucas, geb. Hellmond, Meierei von Hertzogenbusch, Schreiner, Bürgeraufnahme 15.4.1700.

Nr. 4506 HARTTING (HARDI) Henrich, Schuhmacher von Buzenoll, Lützenburger Land (heute Belgien), wird am 3.5.1698 in KL genannt.

Nr. 4705 RIEDT Petronella, Witwe, ist von ihrem Vater in Luxemburg über Kirn nach hier gekommen und ist 21.11.1696 unterwegs vom Scharfrichter Peter DILLENBERGER belästigt worden.

Nr. 4756 SCHENCK Leonhard, geb. "Schleden in Niderland"; Bürgeraufnahme 9.5.1687.

 

Die weiteren Büchlein von Herzog müssen noch ausgewertet werden.

 

Ramstein, Heimatbuch von Heinz Feth, 1965:

BUFFERDING, aus Ospelt in Luxemburg, oo 1717

EWEN, aus Bittel bei Vianden, Luxemburg, oo 1712

HALBAU, aus Suffingen in Luxemburg, oo 1727,

HILBERT, aus Mandorf, Luxemburg, oo 1712

KAISER, aus Hosingen in Luxemburg, oo 1711

KEßLER, aus Mandorf bei Luxemburg, oo 1720

PFEIFFER, aus Carlshausen in Luxemburg, oo 1710

REGER, aus Luxemburg, oo 1710

SCHÄFFER, aus Retthofen in Brabant, oo 1739

TUPPIN, aus Dalheim bei Luxemburg, oo 1714

 

 

Ramstein, katholische Kirchenbücher:

KESSELER, Michael, ledig, aus Luxemburg, ist 1718 Firmpate in Ramstein.

BRANDENBURG, Francisca, ledig, aus Fels (Luxemburg), ist 1718 Firmpatin in Ramstein.

REGER, Michael, ledig, aus Bittel (Luxemburg), ist 1718 Firmpate in Ramstein.

 

Eine weitere, systematische Auswertung der Ramsteiner KB ist durch den Verfasser erfolgt. Auskunft im direkten Kontakt.

 

 

300 Jahre Reuschbach 1692 - 1992:

.....

Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
 

 

Kath. KB Kübelberg:

 Veröffentlicht ist durch Markus Bauer und Stefan Bauer: Das erste Kirchenbuch der katholischen Pfarrei Kübelberg 1704 – 1741:

BERDIN, Thomas, aus Luxemburg, oo 1715 in Kübelberg MAYER Christina Margaretha aus Sand.

BUSENDORFFER, Wilhelm, Witwer, aus „Gelmingen“ in der Region Luxemburg, oo 1716 in Kübelberg Maria Barbara, Witwe von Joh. Bartholomäus THAL in Brücken.

CLOP, Michael, Witwer aus „Lovania“ (Leuven/Löwen) in Belgien, oo 1727 KLEIN Maria Veronika aus Sand.

MITSEHI, Quirin, aus Brücken in der Diözese Luxemburg, 1718 Taufpate in Brücken bei KAMMER Quirin.

TOLIP, Franz, aus „Stabler ex patria leodiensis“, 1720 Sohn in Kübelberg getauft.

XXXXX

 

Das unveröffentlichte und anschließende Kirchenbuch sowie das Generationenbuch von Kübelberg müssen noch ausgewertet werden.

 Familienbuch Kübelberg, ….

Daten sind noch zu übernehmen.

 

Miesau, 1. reformiertes Kirchenbuch [10]:

NN, Susanna, Witwe des verstorbenen Johannes THEIS "von Waldbellig auß dem Lützenburger Landt", oo am 30.10.1683 in Altenkirchen GEYER Hanß Nicklaus "von Ombach pfälzischer Seite" (Niederohmbach).

PFEIFFER, Liesabetha, T. v. Thomas PFEIFFER, "auß dem Letzenburger Land" (im Familienbuch von Miesau und Elschbach von Thomas Martin Pfaff ist angegeben: "Mörsenthal in Luxemburg"), oo am 14.11.1681 in Ramstein TINUS Paulus, Gemeinsmann, Ramstein, S. von Sonntag TINIUS, Gemeinsmann, Katzenbach.

SCHENY (? oder SCHERNY), Maria, T. v. Johannes SCHENY (oder SCHERNY), "auß den Niederlanden", oo am 06.03.1686 in Altenkirchen GEYER Peter, "von Ombach gebürtig", S. von Nickel GEYER, Dietschweiler.

 

 

Brücken, Familienbuch der kath. Pfarrei [17]:

BUSENDORFER (1717 BUSENDORF), Wilhelm, aus Gelmingen/Luxemburg, oo am 11.05.1716 in Brücken/Kübelberg Maria Barbara NN, die Witwe von Johannes Bartholomäus DAHL in Brücken.

MARSCHAL, Nikolaus, Sohn von Johannes MARSCHAL, aus "Etal" in Luxemburg, oo am 02.06.1767 in Brücken Christina Karola BERTRAM.

MITTSEHI, Quirin, aus der Luxemburger Diözese, ist am 20.07.1718 in Brücken Taufpate von Quirin KAMMER.

Herkunftsorte wie z. B. Limburg lassen vermuten, dass weitere Personen aus Luxemburg und Brabant in die Pfarrei kamen.

 

 

Steinwenden - ref. KB

PRFK IX. Jahrgang, 1960, Seite 395:

MÜLLER, Anna Sophia, T. d. vor 1701 verst. Matthias MÜLLER von "Faltzheim ausm Lutzenburger Land"; oo 25.01.1701 Hans Jacob FEYEL, S. d. Michel FEYEL aus Kottweiler.

Eine weitere, systematische Auswertung der Steinwendener KB steht noch aus.

 

 

Wolfstein - Register zu den Kirchenbüchern der katholischen Pfarrei Wolfstein 1729 - 1833

Das Register - wenn auch spät beginnend - enthält einige Einwanderer aus Brabant, Luxemburg und Holland:

COUN Johannes, aus Brabant, ist am 28.10.1764 Pate bei Anna Elisabetha BOSSUNG, T. v. Jacob BOSSUNG in Kaulbach.

GULEN Heinrich, aus Brabant, oo am 13.04.1755 Johanna Maria Elisabetha LANTZER, Reipoltskirchen.

MALLANTZ Theobald, aus Brabant, ist am 14.07.1726 Pate bei Theobald, S. d. Daniel IMMETSBERGER und Anna Margaretha, Roßbach.

MAUS Heinrich, aus "Hollandia", ist am 29.09.1746 Taufpate von Heinrich MATTHEIS, S. d. Anton MATTHEIS.

MOEHL Elisabetha, aus Orndung in Brabant, läßt 1792 ihren außerehelichen Sohn Johannes taufen.

UEGEN Johannes, "Brabantinus", ist am 16.10.1760 Pate bei Johannes GULEN, S. v. Heinrich GULEN und Johanna Maria Elisabetha LANTZER.

USCH Johannes, Reipoltskirchen, S. d. † Johannes USCH aus Kayl in Luxemburg, oo 19.01.1712 JUNG Maria Margaretha aus Tiefenbach.

 

.....

 

Oberndorf - Trauungen Auswärtiger im kath. KB (PRFK, Band 11, 1986, Seite 55):

BIRMES, Henricus, von Luxemburg, oo 02.01.1707 GANZ Anna Elisabeth.

KLEIN, Elisabeth, von Willich "im Niederlant", oo 21.06.1716 BÖß Johann Nikolaus von Neusimmern "unter Bern".

 

Frankenthal – Bürger- und Einwohneraufnahmen im Frankenthaler Ratsprotokoll 1664 - 1667 (PRFK, 62. Jahrgang, 2013, Seite 654 ff):

BOURGOY, Maximillian, von Rubay bey Lisle in Flandern, wurde am 26. April 1665 als Einwohner angenommen.

DU CHARDIN, Daniel, de Gonkre, pays de Calais, wurde am 17. Mai 1665 zum Bürger angenommen.

DU JARDIN, Jaques, proche de Calais, wurde am 14. Mai 1666 als Einwohner angenommen.

TAVERNIER, Michael, aus Flandern, wurde am 13. Mai 1667 als Einwohner angenommen.

SERVA, Hanß Jacob, von Steffenswerdt an der Maaße, Soldat, wurde am 18. September 1667 zum Bürger angenommen.

CARPENTIER, Pierre, von Tournay auß Flandern, wurde am 9. Oktober 1667 zum Bürger angenommen.

BARBARI, Jaque, du pays de la Lue in Flandern, wurde am 6. November 1667 als Einwohner angenommen.

 

 

Fürfeld - Kurpfälzische Leibeigene 1682 (PRFK, XIV. Jahrgang, 1965, Seite 239 ff):

GERHARDT, Walrab, * "Heeß in Holland" (wahrscheinlich Hees, Provinz Geldern), 60 J., oo Mechtel N., * "Nistelrod in Holland" (wahrscheinlich Nistelrode, Provinz Nordbrabant), 52 J.

GERHARDT, Peter, * "bey Hertzogenbusch" (s'Hertogenbosch, niederl. Provinz Nordbrabant), 57 J., oo N.N. von ebenda, 57 J.

 

 

Weisenheim am Sand  - Ausländer im ref. KB von 1654 - 1706 (PRFK, XXIII. Jahrgang, 1974, Seite 59 ff):

1654:

1. Januar: JANSON, Walther, S. d. Gerhard J. aus Brabant, oo BRAUN, Catharina, T. d. Reitz B. aus Siestrich in Hessen.

15., 22. und 29. Okt. Proklamation zu Weisenheim, dann Heirat in Dirmstein: LEIBRECHT Franz von Marxplat(z) aus Brabant oo mit Catharina, Witwe d. Valentin GUNTHER von Dirmstein.

1659:

14. Juni: NOßBAUM Adrian Gerhard von Ost aus Brabant (d. i. Oss, Gemeinde in den Niederlanden, Nordbrabant), oo mit TRIGELER N., T. d. Hans T., von Weisenheim.

1660:

12., 19. und 26. Jan. Proklamation zu Weisenheim, dann Heirat in Mannheim, RUST Jacob von Ypern in Flandern, S. d. Jacob R., gewesenen Kaufmanns und Handelsmanns das., oo mit BRANDENBURGER Maria, T. d. Julius B., von Heppenheim an der Wiese.

1661:

7. Mai: SCHINDEL Dietrich, S. d. Daniel Sch., von Sachsenhausen aus Niederhessen, oo mit CANWIESER Anna Maria, T. d. † Viktor C., aus Flandern.

1662:

29. April: MERZ Jorg (Georg), Zimmerknecht aus St. Gallen, S. d. Cyrill M., Bürgers und Leinenwebers das., oo mit Janicken CARFÜßER, T. d. Viktor C., aus Flandern.

1663:

17. Nov.: Jan JASPERS aus Brabant oo Elisabeth HENRIXGEN.

1680:

18. Februar: Peter GERHARD aus Brabant, Witwer , oo mit Elisabeth MERTEN, Witwe des Jörg ZIMMERMANN.

 

 

Lambsheim  (westlich von Frankenthal in der Vorderpfalz)
(Heinrich Rembe: Lambsheim - Die Familien von 1547 bis 1800. Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte der Pfalz, 1971)

BEYMANN, Peter, kath., er war 1672 über 18 Jahre alt und 1673 bereits verheiratet, ab 1670 in Lambsheim genannt, er kam ledig aus Brabant. Verheiratet mit Apollonia N.N. Sohn Johann Nikolaus BEYMANN oo in Lambsheim am 05.02.1704 Elisabeth FIER.

BREDA (PREDA), Peter Josef, kath., "aus dem Lickherland Soumäigne", von Kind auf bei seinem Vetter Thomas DEFFAA (seit 1708), Bürgeraufnahme 15.11.1741, Ratsmann, † 25.10.1758.

BREITSTRAß (1651: auf der breiten Straße), Johannes, aus dem Herzogtum Lothringen, unter der Herrlichkeit Braband gelegen, oo um 1651 Maria CLOß, Witwe 1673, verkauft 1673 im Beisein ihres Sohnes Nik. Haus und alle Güter in Lambsheim an Peter BEYMANN.

DAHMEN, Martin, kath., Knecht, aus Brabant, * err. 1732, † Lambsheim 23.09.1754, 22 Jahre alt.

DEFFAA, Thomas, kath., "aus dem Lickherland Soumäigne", "pachtet für seinen Kramladen ein Stück Platz unter dem Rathaus", 1708; Eicher und Weinsticher; ooI. 08.03.1709 Anna Marg. N.N., Ratsmann 1715, ...

ELTZMANN, Johannes, aus dem Herzogtum Brabandt, oo Lucia N.N. Sie kaufen 1651 Haus in der Vordergaß und Feld.

FRISCHART, Martin, von Ballen aus Flandern, Bürgeraufnahme 02.12.1663, erwähnt 1652/53/55/63. 

GELLMANN, Cornelius, aus Braband, Bürgeraufnahme 21.01.1674, Handfröner, erwähnt 1672-82, oo Anna Elisabeth N.N.

LUDWIG, Johannes, von Morraut aus Brabant, auch: "von Meerhaut unter dem Prinzen von Oranien" 1651; oo vor 1651 Christine N.N.; 1651 Inzug, Bürgeraufnahme 02.12.1663, ...

MATHES (MATHEIß), Jean, "von Mündternach im Lückerland, Braband", Bürgeraufnahme 04.03.1668, oo Agnes N.N.,  ..

MORITZ, Michael, "ein Brabander aus Kruckh in  dem Lande Casant"; 1651 Inwohner allhier; erwähnt 1651-54; oo Janicke MORTETT; ...

SIMON, Franz, "der Gängler", * Niederwerth in Braband, Bürgeraufnahme 07.03.1727, 1727/28 ledig.

TRAU, Johannes, kath., Krämer, von Niederwärth in Braband, * um 1725, † Lambsheim 27.01.1795, um 70 Jahre alt, oo 14.11.1759 Anna Maria BREDA (T. v. Peter Josef BREDA, siehe oben).  ....

WOLTER (WALTER, WOULTERS), Johann,  Tuchkrämer, von Nederwerth, Braband, 1736 noch ledig, Bürgeraufnahme 27.09.1736, † Lambsheim 28.12.1737, mercator.

 

c) Zur Wiederbesiedlung des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken

Zur Herrschaft Pfalz-Zweibrücken gehörten große Teile der Westpfalz,Süd- und Nordpfalz, aber auch Teile des heutigen Saarlandes. Orte in der Herrschaft waren z. B. Zweibrücken, Homburg/Saar, Kusel, Meisenheim, Annweiler, Bergzabern, Großsteinhausen, Herschweiler-Pettersheim, Ilbesheim bei Landau, Krähenberg, Lambsborn, Nothweiler, Nünschweiler, Odenbach am Glan, Schmitshausen, Ulmet, Waldmohr, Wiesbach, Wörth.

 

Kath. KB Zweibrücken 1685 - 1798 [11]:

DE LOHN, Friedrich, Zweibrücken, geboren um 1710 in Banne/Niederlande, rk, † 15.01.1784 in Zweibrücken, 74 Jahre alt.

DIESTER, Catharina, rk, aus De Diderich in Luxemburg, oo am 21.02.1757 in Zweibrücken FLACHS Joh. Georg, rk, Soldat in Zweibrücken.

KOHL, Johann, Chirurgus in Zweibrücken, geboren um 1712 in Weilerswist/Niederlande, rk, † am 01.01.1754 in Zweibrücken, 42 Jahre alt.

LA FONTAIN, Johanna, rk, T. v. Johann LA FONTAIN und Maria in De Blay in Luxemburg, oo am 13.02.1702 in Zweibrücken DANIEL Sebastian aus Mittelbach.

LEJEUN, Michael, Soldat, Zweibrücken, rk, geboren in Diesong, Prov. Limburg, oo am 28.04.1757 in Zweibrücken HEROUX/HEROTH Elisabetha aus Zweibrücken.

MOULIN, Ludwig, geboren in Maubeurse/Flandern, Diener des Hauptmanns de FLADE in Zweibrücken, † 12.03.1783 in Zweibrücken.

SEEL, Christian, aus Lüttich, wird am 04.12.1728 in Zweibrücken begraben. Keine Altersangabe.

 

Das kath. KB Zweibrücken enthält vermutlich viel mehr Einwanderer aus Luxemburg und Brabant. Dies ist aus dem Ortsregister schwer erkennbar. Dazu müssten die Herkunftsorte genauer analysiert werden.

 

 

Bürgeraufnahmebuch der Stadt Zweibrücken von 1716 - 1805:

PHYL, Lorenz, herrschaftlicher Hofschreiner, gebürtig zu Kuremonde im Span. Gelderlande. Bürgeraufnahme mit Ehefrau 1721.

VIRRET (auch PIRRET), Joseph, Perrückenmacher, gebürtig zu Brüssel, 1729 Bürgeraufnahme.

 

 

Kath. Kirchenbuch von Homburg/Saar 1681 - 1694 [14]:

ALLGONDE, Verdiere, gebürtig in Haye in Holland, oo 07.09.1689 in Homburg BERNARD, Belus, gebürtig in der Pfarrei Villesach im Bistum Bordeaux.

BARTHELEMY, Maria, gebürtig in Ban de Soiron im Land Lüttich, oo 06.04.1682 in Homburg MELAN Humbert, gebürtig zu Melan im Land Lüttich.

BISCHOF Magdalena, gebürtig zu Kel im Herzogtum Luxemburg, Ehefrau von GAIGER, Johann der Wolf, † 19.10.1688 in Homburg, ca. 70 Jahre alt.

CHARPENTIER, Johann Baptist, Soldat, gebürtig zu de L'Isle in Flandern, † 30.04.1695 in Homburg.

CLOSSET, Johann der Junge, gebürtig aus der Pfarrei Soumagne im Lütticher Land, † 08.08.1685 in Homburg. oo mit BROSCHARD Helia.

COLIGNON, Johann, gebürtig in der Pfarrei St. Thomas, Lütticher Land, † 27.09.1689 in Homburg. oo mit CHABOT Elisabetha.

CONE Johanna, T. v. Johann CONE aus dem Lütticher Land und jetzt wohnhaft zu Einöd, oo 29.04.1682 in Homburg Jean POUPART, gebürtig in Gesinville bei Pont à Mouson.

COUPET, Anna Maria, gebürtig in der Pfarrei St. Peter in der Stadt Courtray in Flandern, oo 18.11.1685 in Homburg MENOSSE Peter, Steinmetz, gebürtig in der Pfarrei St. Peter in der Stadt Chavennt im Land des Grisons.

DALVIN, Maria Eugenia, gebürtig zu Ruslart in der Pfarrei Courtrey, Bistum Bruge, oo 06.10.1685 in Homburg GAUTIER, Michael, gebürtig zu Noan Papy du maine Evesche duman.

HUET, Franzsika, gebürtig zu Messon in Luxemburg, Ehefrau von Johann DUPONT, † 26.10.1688 in Homburg.

MELAN, Humbert, gebürtig zu Melan im Land Lüttich, oo 06.04.1682 in Homburg BARTHELEMY, Maria, gebürtig in Ban de Soiron im Land Lüttich.

OMBOURG, Maria, gebürtig zu Cortray in Flandern, oo mit HENRY Johann, Bürger in Homburg. 19.07.1683 Geburt von Zwillingen in Homburg.

 

Das kath. KB Homburg enthält vermutlich viel mehr Einwanderer aus Luxemburg und Brabant. Dies ist aus dem Ortsregister schwer erkennbar. Dazu müssten die Herkunftsorte genauer analysiert werden.

 

Die folgenden KB von Homburg sind noch auszuwerten.


 

 

Reformiertes Kirchenbuch von Winterbach 1719 - 1798, Zweibrücken 1988:

.....

Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?

 

 

Reichenbach (heute Reichenbach-Steegen):

Im Laufe der Zeit ging das Dorf immer wieder in neue Besitzverhältnisse über. Um 1291 waren die Grafen von Veldenz im Besitz der Ländereien, zu denen auch Reichenbach gehörte. Reichenbach wird zu einem Unteramt in der Landvogtei im Speyergau.

Reichenbach war schon seit 1346 eine Schultheißerei, das heißt es bestand ein Gericht mit einem Schultheißen, mehreren Schöffen und einem Gerichtsschreiber.

Reichenbach kam ...       zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken  (Oberamt Lichtenberg) und 1733 zur Kurpfalz (Oberamt Lauterecken, Schultheißerei Reichenbach).

Zwischen 1794 und 1803 war das „Reichenbacher Gericht“ unter der strengen Herrschaft der Franzosen eingeschnürt. Erst der napoleonische „Code civil“ brachte eine Neuordnung.

1817 kam das „Reichenbacher Amt“ unter die Oberherrschaft der Bayern.

 

Kath. Kirchenbücher von Reichenbach [12]:

DAMIAN, David, Händler, aus "Jerdingen", Diözese Lück, oo am 04.06.1717 in Reichenbach HISCHMAN Susanna Margaretha, Horchheim, Diözese Worms.

GÖTTGEN (GÖTTIG, GÖDGEN, GORDIEN), Johann Matthias, aus Munddorf Luxemburg. Der Sohn Johann Abraham GÖTTGEN wird am 01.07.1696 in Reichenbach getauft.

NN, Catharina, aus Luxemburg, Ehefrau von MILDENBERGER Johann Adam, Meisenheim, ortsfremd, stirbt am 27.01.1710 in Jettenbach, 70 Jahre alt.

PLENIG (PLENES), Anna Maria, "Mundorff" in Luxemburg, oo am 01.10.1715 in Reichenbach GÖTTGEN Johann Abraham (S. v. Johann Matthias GÖTTGEN aus "Mundorff" in Luxemburg, er 1696 in Reichenbach getauft).

PLENIG, Johannes, aus Belgien, seine Tochter Anna Maria oo I. 1725 SCHLICK Martin, oo II. 1742 OSWALD Johann Michael.

SCHACK, Anna Veronica, aus "Hammipre", Luxemburg, geboren vor 1663, oo am 25.01.1707 in Reichenbach LENHARD Hans Peter aus Kollweiler.

THINES, Anna Maria Marg., geb. um 1704, aus "Watterm(a)hll" in Luxemburg, oo I. am 02.09.1738 in Reichenbach SCHNEIDER Michael aus Föckelberg, oo II. am 28.05.1743 in Reichenbach KLING Johann Jacob aus Fockenberg.

 

Es gibt auch ein luth. KB von Reichenbach, 1680 beginnend. Die Reformierten von Reichenbach sind im ref. KB der Pfarrei Katzweiler (1685 - 1736).

 

 

Maßweiler (Quelle: Johann Schanne, "Ortsgeschichte von Maßweiler", Speyer 1952)

"1653 meldet der Klosterschaffner in Wörschweiler: "Dieses Dorf ist noch unbewohnt, werden aber nach erlangter verhoffender Ruhe sich wiederum Leute dahin begeben und die Güter zu verleihen sein."
1664 spricht der Klosterschaffner von Untertanen zu Maßweiler, denen er gegen Entrichtung des 9. Teiles des ursprünglichen Hubzinses die Güter verlieh.
1669 sind in Maßweiler sechs Familien und 1675 fünf Familien.
1683 wohnen in Maßweiler Jonaß Langorius, Heinrich Matheus, Hans Weber, Veit Fabian, Simon, Ganter u.a.
Nach Errichtung der französischen Reunionskammern im Jahre 1680 fördern französische Generäle im Herzogtum Zweibrücken die katholische Religion. Daher finden wir 1688 in Maßweiler 9 katholische und eine lutherische Familie mit 36 Kindern. Zu den ersten Neuansiedlern in Maßweiler dürfen wir Tiroler Bauhandwerker z. B. die Ganter zählen."

Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?


 

Reifenberg (Quelle: Johann Schanne, "Ortsgeschichte von Maßweiler", Speyer 1952)

"In Reifenberg überlebten 3 Familien den 30jährigen Krieg, nämlich Peter Kneip, Theobald Kneip, Jakob Schön. Des letzteren Tochter Anna Katharina Schön heiratete 1679 in Maßweiler den Johann Nickel Hüther, der über Bottenbach aus der Schweiz nach Reifenberg kam."

Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
 

 

Katholische Kirchenbücher von Meisenheim an Glan (1683 - 1798):

CARDIVAL, Isabella, aus Flandern, oo Meisenheim 07.02.1736 FRAVON Wilhelm, "miles greogorius gallicus".

CORAIX, Wilhelm, von Maastricht, oo Meisenheim 31.10.1795 Margaretha POIROT von Nanzig.

DARA, Johanna, "ex Mesier in Ardenia", oo Meisenheim 11.02.1696 Petrus VERRIE aus dem Languedoc.

DEPRY, Gerardus, * Brüssel in Braband 1731 (err.), begraben Meisenheim 30.10.1778.

ENGELMANN, Johann Anselmus, Maurer von Maastricht, oo Meisenheim 11.06.1792 SCHIRA Katharina Maria.

HELLGER, Johann Petrus, von Maastricht, oo Odenbach 04.09.1736 Anna Elisabeth RENNER aus Odenbach.

KARRE, Rosa, aus den Ardennen, oo Meisenheim 15.10.1695 DE MILLIE Johannes, aus der Picardie.

KEMMER, Anthoni, aus Hoffingen in Luxemburg, begraben Odernheim 10.10.1745, oo Odernheim 06.05.1727 KRAUTH Maria Elisabeth aus Odernheim.

LEONARDT, Margaretha, "ex Ardenia", oo Meisenheim 14.04.1696 Johannes PEILAN, "Miles de Burdou".

LINDEN, Matthias, S. d. Gregor LINDEN, Gemeinsmann zu Wormeldingen/Luxemburg und der Maria, oo Lettweiler 04.05.1717 Anna Katharina GRIMM.

MERCK, Johannes, von Malmedy, oo Stahlberg 16.10.1691 FRITSCHLEIN Anna.

REIMBACH, Katharina, getauft Rehborn 09.02.1717, T. d. Christian REIMBACH und der Katharina, "aus dem Herzogtum Luxemburg".

SALM, Johann Henrich, Soldat aus Eupen, Herzogtum Limburg, * 1743 (err.), † Meisenheim 20.01.1797, oo Meisenheim 28.11.1780 Sabina Katharina BAUER.

VAN HOFFEN, Barbara, von Antwerpen, oo Meisenheim 04.01.1713 CARRE Johann Petrus.

 

Manche Herkunftsangabe ist nicht zu identifizieren. Weitere Personen aus Luxemburg und Brabant sind möglich.

 

Reformierte und lutherische Kirchenbücher von Meisenheim an Glan (ref. 1608 - 1700, luth. 1684 - 1700), aus "Ortsfremde in Meisenheim am Glan im 17. Jahrhundert" von Günther F. Anthes, PRFK, XXIII. Jahrgang, Seite 115 ff und 165 ff:

ARNOLD,Johannes, Strohdecker zu Breitenheim, "aus dem Luxemburgischen", oo NN., Kind: Hans Nickel, getauft Breitenheim 19.03.1659.

BEAUFORT, Eustachius, von "Herpf im Herzogtum Limburg", d. i. Herve bei Lüttich, Belgien, oo 12.11.1672 Anna WOIDIER, Witwe.

CLOSING, Michel, Hintersaß aus dem "Lücker Land", d. i. Land um Lüttich, Belgien, oo Maria N., Kind: Hans Georg, getauft 15.06.1678.

DE RECHIN, Martin, aus dem Land um Lüttich, Belgien, oo Pirette N., Kind: Peter Franz getauft 02.04.1667.

GIESSGEN, Gerhard, S. d. † Reinhard G., von "Dribß aus dem Gülcherland", oo Callbach 19.03.1672 Anna Ottilia, T. d. † Johann SCHLEYERMANN, von Callbach.

GLÖRCH, Lambert, von Maastricht (Niederlande), oo Maria N., Kind: Johannes, getauft Callbach 26.06.1673.

JACOB, Jakob, "der Frieß", * 1619 zu Leiden in Holland, † 08.08.1654.

KIRMERICH, Johannes, Steinhauer von Obermendig "jenseits der Mosel", oo Raumbach 26.10.1658 Katharina, T. d. Johann LEYENDECKER, Maurer zu Raumbach.

KORMIA, Martin Juris, S. d. † Johann Juris K., von "Reichenheim im Land Limburg", oo 22.08.1654 Ottilia, T. d. Hans Konrad SCHERTZ, Bürger und Ratsverwandter.

MOON, Mathias, Taglöhner aus Luxemburg, oo NN., Kind: Magdalena Katharina, getauft 17.12.1660.

N., Hauprecht, von "Krol" in Luxemburg, oo NN., Kind: Johann Valentin getauft 20.05.1659.

N., Henrich, Wollwebergeselle, aus dem "Lützelburger Land", d. i. Luxemburger Land, † 19.10.1672, ca. 40 Jahre alt.

PFALZ, Hans Wilhelm, von Vianden in Luxemburg, oo 13.01.1657 Maria, T. d. † Esaias REME (in Otterberg: REMY), Wollweber zu Otterberg.

SCHALDT, Jost, von St. Veit in Luxemburg, d. i. St. Vith, Belgien, oo Eva N., Kind: Susanna Katharina getauft 31.01.1661.

SCHWARZ, Nickel, von Luxemburg, oo Anna N., Kind: Hans Leonhard getauft 29.02.1661.

THEIS, Hans Christoph, S. d. Hans T., von "Schlettweiler aus dem Lützelburger Land", d. i. Schleidweiler bei Trier, † 08.04.1654.

VETSCHIER, Leonhard, von "Lück", d. i. Lüttich, Belgien, oo Margaretha N., Kind: Hans Adam getauft 02.12.1671.

WOLFF, Anna Barbara, † 05.08.1658, 9 Monate alt, T. v. Nickel WOLFF, aus Luxemburg.

 

Die evang. KB von Meisenheim sind noch weiter zu sichten.

 

Odenbach am Glan (Ortsfremde im ref. KB von 1556 - 1714, in PRFK Band XI, 1986 - 1989, S. 395ff)

JANSSEN, Johannes, Schweinehirt "aus dem Lütticher Land", oo Anna Barbara N.N.; Sohn: Johannes, getauft Odenbach 09.10.1678.

MATTHEIS, Georg, Kohlenbrenner "aus dem Lützenburger Land", oo Maria Dorothea N.N.; Sohn: Hans Andreas, getauft Odenbach 01.12.1678.

MATHIEU, Gilles, "aus dem Lützenburger Land", derzeit in Ginsweiler; Tochter: Anna Katharina, oo Odenbach 24.09.1678 Johannes SCHAD.

VORBRACHT, Angel, "aus Flandern", oo Barbara N.N.; Tochter: Anna Maria, getauft Odenbach 13.01.1675.

 

 

 

Noch weiter zu ergänzen..
 

......

 

 

d) Zur Wiederbesiedlung der sickingischen Herrschaft Landstuhl

 

Im Denombrement der Herrschaft Landstuhl von 1681 [13] findet man umfangreiche  Angaben zu der Wiederbesiedlung der Dörfer. In Landstuhl sind 30 Untertanen (Familienväter, unverheiratete Männer und Witwen) und in den Dörfern 75 Untertanen namentlich genannt. Im Einzelnen ergibt sich in den Dörfern der Herrschaft folgendes Bild (Reihenfolge gemäß Denombrement):
 
D. h. 29 von 75 Untertanen waren erst recht kurz vor der Erstellung des Denombrements im Jahr 1681 zugezogen. Offen ist, ob dabei Einwanderer aus Luxemburg oder Brabant waren, da bis auf einen Zuwanderer (aus Tirol) jegliche Hinweise auf die Herkunft fehlen.

 

Kath. KB Landstuhl 1696 - 1730:

ATHEN, Katharina, T. d. Nikolaus ATHEN aus "Bießen" in Luxemburg [Bissen], oo am 22.08.1730 in Landstuhl Peter DIETERICH, S. d. Matthias DIETERICH von Weselberg.

FIEVER, Johannes, aus Herbeumont in Luxemburg, oo am 25.07.1698 in Landstuhl Katharina BREINGEN aus Martinshöhe. Am 14.02.1701 starb das Kind Johann Wilhelm, zwei Jahre alt.

JANSIN (JANSON), Margarete, Witwe, gebürtig in Belgien, calvinistischer Religion, † in Landstuhl 13.02.1711 (oder 1714), etwa 60 Jahre alt.

KEFER, Philipp, "Hammensis ex Patria Lützenburgensis" (Hamm bei Luxemburg), oo am 29.06.1700 in Landstuhl Maria Apollonia BAUER, "Trevirensis" (Trier). [Quelle: PRFK, XIX. Jahrgang, Seite 30].

MÄEß, Adrian Michael, Kaufmann aus der Diözese Lück, vulgo Keerpelt; oo am 21.02.1718 in Landstuhl Anna Maria KUHNIN, Trauzeuge Simon KUHN.

THEIS, Johann, Einwohner in Martinshöhe, gebürtig in Luxemburg ('Pöttelensis'), oo am 03.02.1700 in LABACH Anna Maria MÜLLERIN aus Martinshöhe.

 

Evang.-luth. Kirchenbuch der Herrschaft Landstuhl 1669 bis 1709:

Dieses Kirchenbuch enthält eine Heirat mit Bezug auf Brabant:

SCHMIDT, Nicolaus, Schuhmacher, gebürtig zu Stablo im Lückerland (= Stavelot bei Lüttich, Belgien), oo am 11.05.1680 in Landstuhl CHRISTMAN Anna Catharina, T. d. † Friedrich CHRISTMAN, gewesener Gemeinsmann zu Diersbach. Am 10.02.1681 wird in Landstuhl die Tochter Anna Eva geboren.

 

 

Kath. KB Kirchenarnbach 1706 - 1798 [15]:

In dem KB-Register sind keine Einwanderer aus Luxemburg oder Brabant konkret genannt. Im Ortsverzeichnis gibt es einige Orte, die nicht lokalisiert sind, darunter Litzenburg. Einige Einwanderer aus Luxemburg oder Brabant sind möglich, wären aber ganz unbedeutend.

 

Kath. KB Horbach 1710 - 1719:

.....

Das KB von Horbach muss noch ausgewertet werden.  

 

 

Kindsbach (Heimatkalender Stadt und Landkreis Kaiserslautern 1973, S. 137ff (Die Wiederbesiedlung des Dorfes Kindsbach):

....

 

Weitere Materialsammlung und Auswertung ist noch nötig.

 

 

 

e) Zur Wiederbesiedlung der sickingischen Herrschaft Schallodenbach

Die Herrschaft Schallodenbach nördlich von Kaiserslautern mit den Dörfern Schallodenbach, Schneckenhausen, Heimkirchen, Wörsbach und Heiligenmoschel und eine Reihe von Höfen kam schon sehr früh in Sickingischen Besitz. Schweikhard, der älteste Sohn des Reichsritters Franz von Sickingen, heiratete die Witwe des Philipp von Guntheim, Margaretha von Landsberg, die die Herrschaft Schallodenbach in die Ehe einbrachte. Schallodenbach blieb bis zur Annektion des linken Rheinufers, 1798, durch Frankreich sickingischer Besitz (Quelle: Dr. Berthold Budell im Register der kath. KB Schallodenbach).

Das Register zu den kath. KB der Pfarrei  Schallodenbach [20] enthält eine größere Zahl von Einwanderern aus Luxemburg und Brabant:

ADRIAN, Peter, ledig, stammt aus Brabant, jetzt Händler in Winnweiler, ist am 21.08.1749 Taufpate von Anna Margaretha GERTNER vom Folzenhof.

BREVILLI, Johanna, Löwen, oo am 01.01.1709 in Schallodenbach LESVESQUE, Mathias, aus Flandern stammend. Beide auf dem Schneckenhof tätig.

EBERT, Magdalena, aus Freilingen, Herzogtum Luxemburg, oo am 20.05.1717 in Schallodenbach JACOBI Johannes, der im Wald wohnt.

GÖRG, Anton, geb. in der Diözese Löwen, verh. in Heiligenmoschel, ist am 16.05.1706 Taufpate von Maria Elisabetha ROTH vom Holbornerhof.

GÖRG, Anton, aus "Eifflia" Diözese Löwen, oo am 15.01.1704 in Schallodenbach Elisabetha NN aus Heiligenmoschel.

GOLSONG (COLSONG), Lorenz, aus dem Herzogtum Löwen, arbeitet seit 3 Jahren in Schallodenbach, oo am 21.11.1724 in Schallodenbach  MAURER Anna Margaretha, T. d. Wilhelm MAURER. GOLSONG Lorenz oo in 2. Ehe am 04.07.1730 BISCHOFF Maria Apollonia, T. d. Mathias BISCHOFF. Er ist Köhler (carbonarius).

HARDI, Heinrich, stammt aus Luxemburg, jetzt verh., Schallodenbach, ist am 09.08.1711 Taufpate von Heinrich DISSELER von der Ziegelhütte bei Schallodenbach.

HUSCHIT, Maria Elisabetha aus "Waltbreybach in Belgio" lässt am 27.08.1739 die ill. Tochter Maria Elisabetha taufen.    

JAR, Johann Walter, aus Löwen, Pfarrei Ohn, ist am 04.10.1750 Taufpate von Johann Walter COLSONG (GOLSONG) aus Schallodenbach.

KLEIN, Wilhelm, aus dem Herzogtum und der Diözese Löwen, oo am 17.09.1724 in Schallodenbach PLATZ Gertrud.

LESVESQUE, Mathias, aus Flandern stammend, oo am 01.01.1709 in Schallodenbach BREVILLI, Johanna, Löwen. Beide auf dem Schneckenhof tätig. Er wird am 01.11.1710 als Taufpate von Anna Catharina GERBACH , deren Eltern im Wald wohnen, genannt.

LINSEN, Hubert (1748 Herbert), ledig, aus Brabant, Kaufmann in Wolfstein, ist am 01.03.1746 Taufpate von Hubert KRONENBERGER und am 25.04.1748 Taufpate von Johann Peter Bernhard BOSSUNG aus Schallodenbach.

LORET, Elisabetha, stammt aus Luxemburg, oo am 07.01.1720 in Schallodenbach BECKER Daniel. Die Eheleute sind ohne festen Wohnsitz.

MALANS, Theobald, stammt aus dem Brabant, Kaufmann in Schallodenbach, ist am 23.10.1746 Taufpate von Susanna QUICK.

MARX (MARTZ), Johann Jakob, aus Tollendorf in Eyflia ?, S. d. Nikolaus MARX, oo am 27.01.1739 in Schallodenbach STUMPF Margaretha, T. d. Joseph STUMPF aus Wirsbach.

MENNET, Maria, aus Soumaigne, Diözese Löwen, oo am 24.01.1712 in Schallodenbach ASSENMACHER Johannes aus Ickerath, Diözese Köln.

MINNET, Elisabetha, aus dem Bistum Löwen, Magd auf dem Kreuzhof, in hiesiger Gegend aufgewachsen, oo am 05.03.1726 in Schallodenbach CAPNER Balthasar, Holzschnitzer aus Tirol.

SCHÖLLEN, M. Catharina, ledige T. d. Johannes SCHÖLLEN aus Holtz, Herzogtum Luxemburg, ist am 02.05.1755 Taufpatin von Maria Catharina GERTNER aus Schallodenbach.

SCHÖLLEN, M. Catharina, ledige T. d. Johannes SCHÖLLEN aus dem Herzogtum Luxemburg, ist am 04.09.1769 Taufpatin von Jakob DEBOLD (DEPOLT) vom Schneckenhof.

SCHWIRTZ, Angelika, Magd, ledige T. d. Nikolaus SCHWIRTZ und Ef. Susanna aus Poss, Herzogtum Luxemburg, Pfarrei Attert, ist am 11.02.1753 Taufpatin von Johann Heinrich GASSENMEYER aus Schallodenbach. Sie ist am 21.11.1752 Taufpatin von Peter WEHNER. Sie oo am 05.03.1753 in Schallodenbach Johann Theodor SCHMITZ, S. d. † Theodor SCHMITZ und † Maria.

SCHWIRTZ, M. Barbara, T. d. Nikolaus SCHWIRTZ aus dem Herzogtum Luxemburg, ist am 07.03.1754 Taufpatin von Johann Heinrich MICHER in Schallodenbach. Sie ist am 02.04.1754 in Schallodenbach Taufpatin von Johannes GRÜNENBERGER.

WAGNER, Alexander, Maler aus Vianden, Herzogtum Luxemburg, er hat fast 2 Jahre in der Nachbarschaft gearbeitet, † Schallodenbach im Pfarrhaus am 01.12.1757, 35 Jahre alt.

 

In der Herrschaft Schallodenbach bilden die Einwanderer aus Luxemburg und Brabant vor den Tirolern die größte Einwanderergruppe!


Die Luth. waren nach Heimkirchen (bis 1720), die Reformierten nach Heiligenmoschel (seit etwa 1720) gepfarrt.

 

 

f) Zur Wiederbesiedlung der Gegend um Glan-Münchweiler (Herrschaft von der Leyen)
 

Glan-Münchweiler mit den naheliegenden Orten Börsborn, Dietschweiler, Haschbach am Glan, Nanzweiler, Gries und Steinbach gehörte zur Herrschaft der Grafen von der Leyen.

 

Das kath. KB Glan-Münchweiler enthält Einwanderer aus Luxemburg und Brabant:

BALTZER, getauft 1706, aus Vianden, Luxemburg

GROß, getauft 1740, aus Brüssel, Belgien

JUNG, † 1687, aus "Lanser" in Luxemburg

KUHN, oo 1698, aus Brugge, Belgien

LINZ, oo 1747, aus Lommel, Belgien

LOHR, getauft 1740, aus Brüssel, Belgien

MARCHAN, oo 1697, aus "Schlising", Belgien

MARX, oo 1700, aus Ferrières, Belgien

STEDER, oo 1698, aus "Hofgewigen" in Luxemburg

WING, oo 1705, aus Vianden, Luxemburg

WOLTER, oo 1699, aus Wiltz, Luxemburg

 

Das kath. KB von Glan-Münchweiler muss weiter ausgewertet werden.

 

Das luth. KB Glan-Münchweiler enthält Einwanderer aus Luxemburg und Brabant (PRFK, XI. Jahrgang, 1962, Seite 218):

FOLLMER, Georg, S. d. Paul FOLLMER "aus dem Lützenburger Land", oo 24.01.1671 Anna Catharina, T. d. Georg BRAUN zu Münchweiler.

MÜLLER, Niclas, "von Rottershausen aus dem Lützenburger Land", oo 20.02.1672 Eva, T. d. Hans Jacob MÜLLER zu Dietschweiler.

NICLAS, Hans Peter, Viehhirt "von Oberwies aus dem Lützenburger Land", oo 09.11.1668 Maria Margaretha, "Dienstmagd, bürtig von Elsaßzabern".

 

 

 

g) Zur Wiederbesiedlung der Grafschaft Falkenstein

Einige Orte der Herrschaft:

Falkenstein, Winnweiler, Ilbesheim (bei KIB), Gerbach, St. Alban, ...

 

Kath. KB Winnweiler [13]:

ALWENS, Peter, * um 1695 in Lommel in Brabant, Meierei des Hzgt. BOOS in Holland, S. v. Johannes ALWENS (wohnhaft 1722 in Lommel in Brabant), oo am 3.11.1722 in Winnweiler GUTHI Anna Margretha aus Winnweiler. Vielfach als Taufpate und Trauzeuge im KB genannt.

DELL, Johann Matthäus, * um 1700 in Borndorf im Herzogtum Luxemburg, S. v. DELL Matthias und NN Margretha in Borndorf, oo am 26.02.1726 in Winnweiler MEININGER Maria Clara, * um 1700 in Franken.

GLÖCKNER, Melchior, Herkunftsort Brabant, Wohnort am 16.08.1711 in Winnweiler, Taufpate bei SCHNEIDER.

HENGEL, Michael, * um 1690 in Mawoll bei Axweiler in Luxemburg, S. v. HENGEL Nikolaus in Mawoll in Luxemburg, oo am 11.06.1715 in Winnweiler NN/WIRTH/HENGEL Anna Elisabetha.

LANNE, Heinrich, * um 1700 Hzgt. Leodicum (Lüttich), S. von LANNE Johannes und NN Elisabetha im Hzgt. Lüttich, oo am 1.8.1726 in Winnweiler WENZEL Maria Elisabetha, * um 1700 in Herckelshausen.

PAULER, Johann Matthäus, * um 1705 in Waldsdorf im Hzgt. Luxemburg, S. v. PAULER Johann Theodor und Maria Katharina in Waldsdorf in Luxemburg, oo am 26.07.1729 in Winnweiler BERG Anna Margretha aus Lohnsfeld.

SCHIEDGENS, Andreas, * um 1670 in Brabant, oo am 21.02.1708 in Winnweiler STEINER Katharina aus Winnweiler.

Das 2. KB von Winnweiler (ab 1744) muss noch ausgewertet werden.

 

 

 

 

h) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Landgrafen von Hessen-Darmstadt

Einige Orte der Herrschaft:

Pirmasens, Fehrbach, Burgalben, Eppenbrunn, Lemberg, Trulben, Fischbach bei Dahn, Schweix, Vinningen, ....

 

Höheinöd (Ortschronik "1295 - 1995 Höheinöd", S. 23/24)

"Erste Kunde von der Neubesiedlung bringt ein Bericht des hanauischen Amtsschaffners Rampsberger aus dem Jahr 1670. Demnach "wohnt auf der hanauischen Seite nur ein Untertan, nämlich Hans Peter Höhe. Dieser hat sich wegen erlittenen Brandes von Pirmasens hierher begeben müssen."
 
Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?

 

 

- wird ergänzt

 

 

 

i) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Markgrafen von Baden

Einige Orte der Herrschaft:

Rodalben, Clausen, Leimen, Merzalben, Petersberg, Münchweiler a. d. Rodalb (östl. der Rodalb), Rhodt unter Rietburg.

 

- wird ergänzt

 

 

j) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Fürsten von Nassau-Weilburg

Einige Orte der Herrschaft, ohne das bis 1706 kurpfälzische Amt Bolanden:

Kirchheimbolanden, Stauf (Eisenberg), Albisheim, Eisenberg, Göllheim, Dannenfels, Ramsen, Alsenz, Kerzenheim, Sippersfeld, ...

 

Kuby und Kimmel nennen in ihrem Büchlein [16] einige Einwanderer:

????

 

 

k) Zur Wiederbesiedlung des Amtes Bolanden (Kurpfalz bis 1706, dann größtenteils zu Nassau-Weilburg)

Die Orte der Herrschaft:

Bolanden, Dreisen, Hahnweiler, Marnheim, Standenbühl und teilweise Weitersweiler.

 

Kuby und Kimmel stellen in ihrem Büchlein [16] in Bezug auf das Amt Bolanden fest, dass "gerade die niederländische oder niederrheinische Zuwanderung im Gebiet um den Donnersberg eine große Rolle gespielt hat".

Es wird außerdem festgestellt, dass "die niederländische / niederrheinische Zuwanderung mit dem Jahre 1688 zum Stillstand gekommen ist".

Kuby und Kimmel nennen in ihrem Büchlein [16] einige Einwanderer:

METZGER, Walter Adrian, ein Brabänder auf den Elbisheimer Höfen, oo 22.04.1662 Maria Catharina HASENFUß, T. d. † Jacob HASENFUß aus "Herckenbusch" (= Herkenbusch bei Grevenbroich).

BOTH, Jean, Brabänder auf den Gundheimer Höfen, erwähnt 1665.

PETERS, Hans Geörg, S. d. Jacob PETERS, Niederländer auf dem Alten Bolander Hof, getauft 1667.

JOSTEN Jean oder Jan, 1669 auf den Elbisheimer Höfen, bei oo 1670 als Jost THÖNISEN aus Braband ehelicher Sohn bezeichnet.

KAUFF, Sebastian, S. v. Simon KAUFF "aus dem Hummerischen Land gebürtig", 1685 mit 16 Jahren in Marnheim beim Abendmahl.

MÜHLRAD, Sibilla, T. d. † Anton MÜHLRAD, aus "Brochxellen", gewesenen Schäfers auf dem Heuberg, 1684 mit 17 Jahren zum Abendmahl zugelassen.

WOLTER, Johannes, "von Legemirdt auf der Meyerei von der Bosch" (= Lage Mierde südl. Tilburg), jetzt auf den Elbisheimer Höfen, oo 1668 Sibilla, T. d. Gerhard TUWALT von Mörstadt.

 

Die Schrift muss noch ausgewertet werden, um genauer festzustellen, wieweit Luxemburg und Brabant als Herkunftsregionen genannt werden.

 

Gundheimerhof
Quelle:
Driedger, Wolfgang: Pächter „aus den Niederland“ und Brabant. Donnersberg-Jahrbuch 2014, Seite 73.

Nach dem 30jährigen Krieg wird 1659 erstmals wieder ein Pachtvertrag geschlossen: Jan Bade „aus den Niederland“ und Johann Matthäus aus Brabant sind die neuen Pächter, beide Katholiken.

 

 

l) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft der Fürsten von Leiningen-Hardenburg

Einige Orte der Herrschaft (ohne die Orte auf der Sickinger Höhe):

Hardenburg, Bad Dürkheim, Vorderweidenthal, Hofstätten (Wilgartswiesen), Erpolzheim, Großbockenheim (Bockenheim), Kallstadt, Kleinkarlbach, Oberschlettenbach, Ungstein, Waldleiningen, Weisenheim am Berg, ....

Auf der "Sickinger Höhe" gibt es folgende Orte:

Saalstadt, Wallhalben, Herschberg, Hettenhausen, Höheinöd (1/2), Thaleischweiler (1/2).

 

 

Höheinöd (Ortschronik "1295 - 1995 Höheinöd", S. 23/24)

"Erste Kunde von der Neubesiedlung bringt ein Bericht des hanauischen Amtsschaffners Rampsberger aus dem Jahr 1670.  "Auf der leiningischen Seite befinden sich zwei Untertanen. Der eine, Andreas Eßel (Aßel), ist sehr arm. Der andere ist ein Welscher."

Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
 

.....

 

 

Evang.-lutherisches Kirchenbuch von Wallhalben 1709 - 1760 (Register der Zweibrücker AG, 1989)

FICHTLER, Jean, "aus Braband", oo am 20.03.1735 in Wallhalben HEIM Anna Margaretha, Witwe des † Wildenbrand HEIM.

Keine weiteren Einwanderer aus Luxemburg und Brabant in dem KB.

 

Kath. KB Neuleiningen (Mitteilung von Herrn Heinz-Ludwig Bender, Grünstadt, im Oktober 2015).

ADRIAN, Joes. Wilhelm aus Böhl in Brabant. Er war im Jahre 1746 Taufpate in Altleiningen (kath. KB Neuleiningen).
Er heiratete am 12. Mai 1750 (kath. KB Hettenleidelheim) Anna Catharia HERRMANN aus Hettenleidelheim. Aus dieser Ehe stammt Maria Philippina ADRIAN (°1758), die 1783 in Grünstadt (kath. KB) den Küfer Antonius JÖRGENS (GEORGENS) aus Weisenheim am Berg heiratete. Der Name wird hier auch als ADRION geschrieben

- wird ergänzt

 

 

 

m) Zur Wiederbesiedlung der Herrschaft des Bischofs von Speyer

Einige Orte der Herrschaft:

Speyer (Reichsstadt), Diedesfeld, Deidesheim, Dudenhofen, Freimersheim, Hambach a. d. Weinstraße, Kirrweiler, Ranschbach, ...

Karmeliterpatres in Speyer  mit Herkunft aus Luxemburg, Belgien und den Niederlanden:
 Mitteilung von Herrn Klaus Lohrbächer, Bad Wimpfen, im Oktober 2015  anhand von Informationen des bereits verstorbenen Karmeliterpater Matthäus Hösler (8. Okt. 1937 - 23. April 2009) vom Karmeliterkloster Bamberg:

 

Basilius a S. Joanne

 

Geburtsname:       Johannes Lowis

*        13.     1.      1637       Aubel (Belgien)

P        13.     2.      1656       Köln

W      2.      4.      1661       Köln

+        7.      11.     1691       Speyer

 

u. a. 1690 Prior in Speyer; gest. 7.11.1691 Speyer

 

 

 

Dionysius a S. Nicolao

 

Geburtsname:       Heinrich Dionysii

*        27.     4.      1645       (Luxemburg)

P        17.     12.     1666       Köln

W                         1669      

+        nach 1704/05

 

u. a. 1696-99 Prior in Speyer

 

 

 

Aegidius a S. Nicolao (Laienbruder)

 

Geburtsname:       Johannes Wiedenhorst

*        14.     8.      1636       (Utrecht)

P         1.      5.      1659

+        7.      10.     1691       Speyer

 

 

 

Apollinaris a S. Maria

 

Geburtsname:       Johann van Dorn

*        15.     11.     1699       Arlon (Belgien)

P        11.     11.     1723      

W      22.     12.     1725      

+        17.     12.     1763       Boppard

 

u. a. 1748-51 Prior in Speyer

 

 

 

Ferdinandus a S. Francisco

 

Geburtsname:       Ferdinand Franz Wesius

*        11.     12.     1639       (Lüttich)

P        14.     3.      1660

W                         1663

+        nach 1702

 

u. a. 1681 beim Prov.Kap.: Diskret des Konv. Speyer

 

 

 

Telesphorus a S. Petro

 

Geburtsname:       Peter Dautzenberg

*        21.     1.      1694       Heerlen/NL

P        20.     10.     1715       Köln

W      2.      4.      1719      

+        6.      11.     1765       Worms

 

u. a. 1738 Subprior in Speyer

 

Odenheim (Mitteilung von Herrn Klaus Meyer aus Esens/Ostfriesland, Sept. 2012):

In 76684 Odenheim im Kraichgau, das auch zur Herrschaft der Bischöfe von Speyer gehörte, gab es auch Einwanderer aus Brabant. Diese Gruppe war wohl so bedeutend, dass im Türkensteuerregister von 1663 eine eigene Rubrik "Brabander im Alten Stift", fortgeführt auch im Vogtgerichtsprotokoll von 1673, enthalten ist.

Auffällig ist auch, dass ab 1660 bis etwa 1732 vier Odenheimer Pfarrer aus Luxemburg kamen: Faber, Beck, Falize, Lembouri.

 

 

Dahn (kath. KB 1683 - 1800):

FINZ, Matthäus, Bettler, ohne festen Wohnsitz, aus Bischelbach/Luxemburg, oo GELBART Anna Maria aus Hornbach. Tochter Maria Margaretha am 12.01.1747 in Schindhard getauft und am 21.01.1747 gestorben.

 

 

Deidesheim (PRFK, XIV. Jahrgang, 1965, Seite 172):

ROßE, Adrian, † Deidesheim 25.12.1734, ein Holländer aus Herrn Schwarzhausen Compagnie.

SOLENERT, Nicolaus, † Deidesheim 20.01.1735, von Bassingen in Luxemburg, unter Herrn Schwarzenhausen.

Deidesheim (PRFK, XV. Jahrgang, 1966, Seite 311):

KRÄUTLIN, Brigitta, Witwe von Herrn Christian KRÄUTEL, † Deidesheim 23.10.1750, geb. in Zell in Tirol, 70 Jahre alt.

 

Deidesheim, neue Bürger (Rudi Hetterich: Familien in der VG Deidesheim 1381 - 1761. Eigenverlag 2010. Mitteilung von Dr. Sittinger, Zweibrücken):

DIEHL, Adrian, gebürtig zu Neulen in Brabant/Belgien, und Ottilie GROß, gebürtig zu Deidesheim, neue Bürger am 15.11.1667.

DIEHL, Peter, gebürtig zu Neulen in Brabant/Belgien, und Maria Elisabeth N.N., gebürtig zu Frankenthal, neue Bürger am 15.11.1667.

ENGEL, Johannes, gebürtig von Brabant, und nn MAUß, gebürtig zu Deidesheim, neue Bürger am 14.11.1674.

ENGEL, Katharina, gebürtig in Brabant/Belgien, ihr Vater wohnt in Weindelsheim, und Heinrich LEIN, gebürtig zu Wallenroth unter der Herrschaft von Riedesel, neue Bürger am 15.11.1667.

GÖLLER, Adrian, gebürtig zu Marghofen im Bistum Antwerpen, und Apollonia REICHARD, gebürtig zu Deidesheim, neue Bürger am 15.11.1667.

HORTT, Matthias, gebürtig von Biberich in Luxemburg, und Apollonia N.N., gebürtig zu Dannstadt, neue Bürger am 18.11.1645.

REINHARD, Stefan, gebürtig zu Herzogenbusch, und Anna Maria, Witwe von Hans EHNER, zu Deidesheim, neue Bürger am 15.11.1667.

 

 

 

Dudenhofen (PRFK, Band X, 1982, Seite 20 - 22):

FRINZ, Cornelius, † Dudenhofen 29.9.1743, 25 Jahre alt, "oriundus ex Murgestel von hartogenbusch in Hollandiar, in castris angelicis famulus commisarii de attollerie".

GOTTINI, Katharina, * Dudenhofen 1.6.1744, T. d. Anselm GOTTINI, "corporal de gradnatier (Grenadier) de regiment de Bocarboun (Bourboun ?)" aus Lille in Flandern stammend und seiner Frau Franziska Carola.

GLOTREMI, † Dudenhofen 17.6.1734, "native zu brußl", Soldat im Regiment Ruveck.

WISSENAUER, Barbara, * Dudenhofen 7.10.1734, T. d. Rosina (ohne Familiennamen zu nennen verstorben) aus dem Luxemburger Land stammend. Die Mutter bezeichnete als Vater den Grenadier Georg WISSENAUER in der Legion des Herzogs De Arenberg.

 

 Heiligenstein   (heute Teil der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, ca. 5 km südlich von Speyer):
Mitteilung von Herrn Klaus Lohrbächer, Bad Wimpfen, im Oktober 2015  anhand seiner Auswertungen des kath. Kirchenbuches der Pfarrei Heiligenstein mit Berghausen.

 

Landesarchiv Speyer, Bestand F 6, Nr. 100, fol. 125 (alte Zählung)

VENGARES, Maria:
1662 November 14:
Eheschließung von Andreas König, Schultheiß des Kurfürsten von der Pfalz (Serenissimi Principis Palatini praetor et civis) in Heiligenstein mit Maria Vengares(in) von Lutzernbergensis, Tochter von Joannis Vengares.

 

Landesarchiv Speyer, Bestand F 6, Nr. 100, fol. 126 (alte Zählung)

THOMAE, Caspar:
1665 November 9:
Eheschließung von Casparus Thomae aus dem Herzogtum Brabant (heute Belgien (Brabantinus), Sohn von Adriani Thomae, mit Sybilla Castelholtz, Tochter von Joannis Gerardi Castelholtz und Enkelin des erwürdigen Herrn Francisici Abelis (et neptis Rdi. P. (…) Francisci Abelis).

 

THOMAE, Joanna:

1666 Januar 12: Eheschließung von Joannes Treck aus Möers in Holland (ex Möers in Hollandia), Sohn von Petri Treck, mit Joanna Thomae aus dem Herzogtum Brabant, heute Belgien (Brabantina), Tochter von Adriani Thomae.

Landesarchiv Speyer, Bestand F 6, Nr. 100, fol. 139 (alte Zählung)

PEVILLE / BEVIL, Catharina:
Johannes Philipp Gerbes aus Heiligenstein heiratete 1710 Mai 5 in der Pfarrkirche in Heiligenstein „Catharina Bevil
[1] (Peville), die aus Luxemburg stammte („ex patria luxemburgensi oriunda“). Diese verstarb am 7. Oktober 1718 (wohl in Folge der Geburt ihres Sohnes „Joannes Jacobus“, der tags zuvor die Taufe erhalten hatte jedoch schon kurz darauf am 23. Oktober zu Grabe getragen wurde). Catharina Peville wird bereits 1699 April 26 im Kirchenbuch genannt.


 

n) Zur Wiederbesiedlung weiterer Herrschaftsgebiete in  der Pfalz

Landau wurde 1679 durch die Franzosen besetzt. Bis dahin war der Anteil von Einwanderern aus Tirol und Vorarlberg gering. Durch ihre katholische Religion konnten sie keine Bürger werden. Durch die Franzosen wurden die Katholiken bevorzugt. Durch den Festungsbau stieg der Bedarf an Maurern, Steinhauern und Zimmerleuten kräftig an und führte zu einer sprunghaften Erhöhung der Einwanderung aus Österreich [2].

...

 

Bernhard Ullrich "Ortsfremde im katholischen Kirchenbuch Esthal 1713 - 1798",
Pfälz.-Rhein. Familienkunde, Band XV, S. 65:

XXXX

...

Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?
 

 

Mitteilungen anderer Familienforscher:

XXXXX

 

 

 

 

o) Zur Wiederbesiedlung des Saarlandes durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant


 Walter Petto, "Wanderungen aus Tirol und Vorarlberg in das Saarland", Saarbrücken 2000:

S. 32: "Während der Dreißigjährige Krieg nur die äußerste Nordgrenze Tirols berührt, leidet Vorarlberg unter den Schweden, die unter Wrangel 1647 Bregenz erobern und ausplündern. Fortan geben die Alpenländer aufgrund der Güterzersplitterung, des Geburtenüberschusses und der damit verbundenen Notlage einen Teil der Bevölkerung durch Auswanderung in die durch den langen Krieg menschenentleerten Gegenden Deutschlands und seiner westlichen Nachbarländer ab."

S. 59: "Nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges setzt, zunächst zögernd, ab 1680 verstärkt, eine Zuwanderung von Menschen aus dem Gebiet des heutigen westlichen Österreich in das Saarland ein. Sie erreicht in den Jahren 1710 bis 1750 ihren Höhepunkt und klingt bis zum Ende des Jahrhunderts fast völlig ab."

 

Walter Petto, "Ein Einwanderung aus Tirol und Vorarlberg in die Saargegend", Saarbrücken 1976:

S. 14: "Die ersten drei Jahrzehnte nach dem Dreißigjährigen Krieg kennen nur spärliche Zuwanderungsraten. In den Jahren 1680 bis 1690 steigen die Zahlen sprunghaft an. Dies mag mit der von König Ludwig XIV. betriebenen Konfessions- und Siedlungspolitik in den von Frankreich reunierten linksrheinischen Gebieten zusammenhängen. Katholische Religionsausübung wird ab 1680 auch in fast allen protestantischen Territorien möglich, und die Einwanderung von katholischen Siedlungswilligen wird in den Reunionsgebieten von staatswegen gefördert."


Gibt es Einwanderer aus Luxemburg und Brabant?

 

 

p) Zur Wiederbesiedlung von Rheinhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant

Alzey - Trauungen im kath. KB Alzey ab 1692 bis 1750 (PRFK, Band 11, 1986, Seite 99):

REITZ, Theodor, aus Luxemburg, oo Alzey 26.11.1726 PLATT Maria Elisabeth aus Alzey.

 

 

Ref. KB Westhofen (PRFK, XII. Jahrgang,1963, Seite 373):

1653, 23. Jan., Susanna, eine ehel. Tochter Hans BLECHHAUSSERs von Semsfeld aus dem Lützenburgerland, wohnt auf der Menzerfort, ...

1654, 29. Jan., Jacob, ein ehel. Sohn Mathias COXEN aus Brabant, haltet sich Hier im Taglohn auf. ...

1658, 30. Jan., Marx, ein ehel. Sohn Hans Peter AUSSEHHOFFs von Mastrich, hat Herrn Marx Körners Guth von Odernheim allhier bestanden. ...

1654, 26. Febr., Peter, ein ehel. Sohn Simon GERITs aus dem Lückerland, Meckenheimischer Hofmann. ...

1662, 12. März, Anna Maria, eine ehel. Tochter Franziskus ERNANDs von Amsterdam, papist; ...

 

 

Kath. KB Worms-Herrnsheim (PRFK, XX. Jahrgang, 1971, Seite 181ff):

1651, 29. Juli, NIEDERBACHER Maria aus Dittlingen bei St. Johannisberg im Luxemburgischen oo BAUERFEIND Thomas Christoph, gebürtig aus der Herrschaft Valß in Tirol.

1653, 7. Jan., HENRICH Niclaß oo MÜLLER Sara; beide "Brabenter", wohnhaft zu Herrnsheim.

1653, 28. Okt., RUSPAN Anna († Hans RUSPAN in Rollingen, Lützenburg Land), oo NN Michael, von Schwickert im Kurfürstentum Trier gebürtig.

1655, 6. April, JANNESEN Johann, Junggeselle († Joh. J. in Horn in Brabandt) im Amt Osterwegt bürtig, oo Jgfr. VON MÖHRS Maria, bürtig von Kassel in Brabandt († Simon v. M.); nach gehaltener Hochzeit nach Bürstadt über Rhein gezogen, dortselbsten "niedergeschlagen".

1656, 3. Febr., VON HOFF Matthias von Moll, antwerpischen Gebiets in Brabant, oo WALTER Maria, Witwe von Arnold WALTER.

1656, 3. Okt., VON DER ACHTERS Johann, zu Mürgeßel in Brabant gebürtig, oo PAUL Elisabetha, Witwe von Peter PAUL.

1657, 16. Jan., SCHMIDT Wilhelm († Wilhelm SCHMIDT) aus Bortringen, hochadel. Fraustischen Gebiets im Lützenburger Land, oo BILL Ottilie († Caspar BILL zu Ebersingen in Lothringen, nächst bei Santerfohr (St. Avold?) gebürtig.

1657, 30. Jan., KORMANN Lorenz (Benedict K.) zu Rödell in Brabant gebürtig, oo WILHELMI Maria (Leonhard W.) aus Costern (auch in Brabant) gebürtig.

1658, 10. Sept., MEHLL Antonius, S. v. Johann M. Gemeinsmann zu St. Antonisberg im Herzogtum Geldern oo PAUL Cornelia, T. v. Peter PAUL, gewesener Ger. M. dahier.

1665, 20. Jan., VEITH Henrich von St. Antonisberg in Gelderland oo VEITH Magdalena, T. v. Michel VEITH, Ger. M. in Herrnsheim.

1670, 26. August, VON DER KEHR Johann aus Brabant, oo SOMMERHAUSEN Anna, aus Köln (Coloniense).

1671, im Juni, SCHUMACHER Paulus aus Brabant, oo Jgfr. SCHÖPP Anna Barbara.

Hier folgen im Kirchenbuch 2 leere Seiten! (1671 - 1680).

1681, 21. Jan., DREIS Anna Maria, Jgfr. aus Gelderland oo BARR (?) Andreas.

1682, 28. Sept., HEINTZ Wilhelm aus Olingen in Luxemburg, oo SCHANTZ Anna Maria, Witwe.

1682, 4. Nov., CLAS Elias von Diedenbrach (?) in den Niederlanden, oo NÜTGERS Maria, Witwe.

1683, 28. Jan., GOTTHARTH Karl aus dem Hennegau in d. flandr. Bergen [belgische Provinz Hennegau mit der Hauptstadt Bergen], Witwer, oo METZER Anna Maria aus Heppenheim (Bergstr.), witwe von Joh. BELMAN, Vagabundi.

1685, 26. Juni, BONN Magdalena, Jgfr. aus Dinnesberg im spanischen Gelderland, oo RUMMEL Johann Bernhard, Witwer.

1686, 10. Jan., ANSTOS Jean, aus Lubereck im Gelderland, oo Jgfr. METESHEM Maria aus Possem im Kölnischen.

1687, 25. Nov., VON HOFF Matthias, Bg. u. Gem. M. in Herrnsheim (Sohn von VON HOFF Matthias, aus Brabant, der 1656 in Herrnsheim heiratete?), Witwer, oo Jgfr. SCHAD Anna Maria, gebürtig im Lützelburger Land.

1691, 24. Mai, SUEDERMANN Wilhelm, Witwer, Gebürtig aus Niederland, nun Gem. M. in Herrnsheim, oo Jgfr. NN Anna Maria, geb. von Motzerum (Monzernheim?).

1697, 9. Juli, MONNE Ägidius aus dem Bistum Lüttich, oo RUDIGER Euphrosine aus dem Gebiet von Landeck in Tirol.

Bis 1724 (Ende des 1. Bandes des Kirchenregisters) keine weiteren Einwanderer aus Luxemburg und Brabant.

 

 

Osthofen (PRFK, XXII. Jahrgang, 1973, Seite 418 - 420, "Niederländer in Osthofen"):

1650:

VAN LOHN Arnold aus Holland, oo 1651 Magdalena Witwe von Hans Conrad WUNDER.

STAHL Jan, Zimmermann von "Rauten unter dem Stift Utrecht" [vielleicht Hauten bei Utrecht], oo 1650 Elisabeth BREYVOGEL.

DIMLER Jan aus "Ostholland", Pflugwirt und sein Bruder Gerhard DIMLER aus "Ostholland".

WALTER Christian aus Holland.

THÖNGES Adrian aus Brabant.

ARND Cornelius aus Holland.

GORIUS Georg aus Brabant.

JANSEN Peter van Dyck.

CAPELLEN Cornelius aus Brabant.

MAGNUS Till, Wundarzt, aus Holland.

 

1652:

URLEMANN (heute ORLEMANN) Arnd, Zimmermann aus "Sprang in der Langenstraat" [Sprang-Capelle bei Tilburg], oo Gertraude DE JONG.

VAN BRUGGHOVEN, Bierbrauer aus Holland.

VAN BRUGGHOVEN, Heinrich, aus Holland.

 

1653:

ADRIANß Adrian von Tilburg, oo 1653 Tochter von Wilhelm GÖRTZ [auch aus Holland].

GÖRTZ Wilhelm aus Holland.

DE SCHIER Jan aus "Romel" bei Mörs, oo 1635 Gertraud, Witwe von Jakob WETZEL.

 

1654:

NÄGELS Johann aus Brabant.

DUBAST Jakob aus Brabant.

ADRIAN Erhard aus Brabant, oo 1653 Petronella.

WILHELM Adrian aus Brabant.

ANDRE Jan aus Brabant.

JANSEN Peter aus Holland.

 

1656:

WILHELMS Jost.

 

1659:

FUNGGUS Veit aus Antoniusberg [Tönisberg über Krefeld] in Geldern, oo 1659 Anna Maria SCHMIDT.

DE JONG Heinrich aus Holland oo 1659 Alkoina VAN ALLMANSKIRCH [vermutlich aus Brabant]

ADRIAN Anton von "Ficht bei Herzogenbusch" [Vught, südlich Herzogenbusch], oo 1659 Maria JANSON von "Grunsland bei Steinberg".

 

1660:

VAN KERKHOFF Adrian Wilhelm aus Brabant.

 

1661:

MARTIßEN Jan von "Bontruck in der Langen Straat", oo Elisabeth BUTTELBERGER (heute BOTTELBERGER) aus Seeland.

GALLBERG Adolph aus dem "Lande Gülch" (Jülich) oo 1661 Tochter von Hans WECKER.

VAN ALZT Georg Jakob von Tilburg, oo 1661 Tochter von Jakob DUBAST.

JANSON Hans Heinrich von "Hültzen in Holland", oo 1661 Tochter von Jakob MARR.

PITSCH Paul aus dem Jülischer Land.

MENGES Wilhelm aus Brabant.

 

1664:

JANSEN Martin aus Holland, oo Tochter von Peter SCHRAMM, sie oo II. Cornelius ADRIAN.

JANSON Jan aus Nymwegen.

JANS Cornelius von Lohn [Lohn op Zand, zwischen Tilburg und Sprang] in Brabant.

JOST Cornelius aus Brabant.

ALMANSKIRCH Jan aus Brabant.

VAN LORHOFEN Heinrich Walther von Lohn [Lohn op Zand, zwischen Tilburg und Sprang] in der Meierei Herzogenbusch, oo 1666 Witwe von Arnd URLEMANN [aus Sprang-Capelle bei Tilburg].

 

1666:

OELIX Jan Cornelis aus Holland, oo 1666 Witwe von Arnd JANSON [wohl auch aus Holland].

DE FRIEß Martin Claß von "Neubruck uff der Langenstraat im Maier vor dem Bosch" in Holland [wohl Nieuwkuijk westlich Herzogenbusch], oo Witwe von Gerhard ADRIAN [wohl aus Holland].

 

1673:

THEIß Peter von "Tönnesberg in Geldern" [Tönisberg über Krefeld].

 

1678:

WEINAND Gerhard von "Dillenbricht im Lande von Lück" [Lüttich].

GIßBERT Marx, von Nymwegen.

 

 

Nierstein (PRFK, Jahrgang X, 1982):

Keine Einwanderer aus Luxemburg und Brabant in den ref. KB von Nierstein (1607 - 1700).

 

Erbes-Büdesheim (PRFK, Band XI, 1986, Seite 154; ref. KB von 1651 - 1685)

DIRCKS, Johann, "auß der Mäyerey von des Hertzogen Bosch", im März 1666 Taufpate.

JANßEN, Andreas, "auß dem Luikerlandt", im März 1666 Taufpate.

 

 

q) Zur Wiederbesiedlung von Südhessen durch Zuwanderung aus Luxemburg und Brabant

Heppenheim a. d. Bergstraße - Sippenbuch I (1517 - 1668) und Sippenbuch II (1669 - 1740):

DE GRAMMAER, Gernod Ernst, aus Luxemburg von Hoffalis (?) [Houffalize s Ourthe, Belgien] und RACHIR (?), Susanna, aus dem Land von Stavilo (?) [Stavrilo, heute: Stavelot bei Malmedy/Belgien]. 1653 Tochter Anna Susanna in Ober-Hambach geboren, 1658 Sohn Simon Matthäus in Bensheim getauft.

DIETERICH, Johann Jakob, Jgs. aus Kerff, Herzogtum Limburg, oo Heppenheim 1.6.1660 HAYL, Anna Sibylla.

FLORCHINGER, Johann Martin, aus Luxemburg, Trierischen Gebietes, oo Heppenheim 17.6.1664 EMICH Anna Margareta, Wwe. GIRSING.

FLOßE, Michael, von Brüssel in Brabant, und Anna N.N., Sohn Jodokus am 9.7.1686 in Heppenheim getauft.

HENRIQUE (?), Michael und BLANQUE (?), Anna, Reisende aus Kamdusi (?), einem Ort in Brabant, Tochter Anna Margareta am 21.03.1660 in Heppenheim geboren und am 22.03.1660 getauft.

KOSTERT (?), Peter, aus der Provinz Luxemburg, und Ottilia N.N., Sohn Christoph am 3.3.1654 in Heppenheim getauft.

MARTIN, Paul, aus Edam in Holland, und Margareta N.N., Tochter Margareta oo Heppenheim 1.2.1661 REIPELL, Johann Heinrich.

PROBST, Lambert, aus Maastricht, oo Heppenheim 26.10.1660 Ottilia N.N., Wwe. des Philipp STUGERT [STUCKART] aus Gernsheim.

SCHMIT(Z), Johann, unter dem Herzog vom Busch ('s Hertogenbosch) und Maria N.N., Sohn Adam begraben Heppenheim 7.2.1704.

VONHEYDEN (VONDERHEIDEN), Johann, S. v. Hubert V. in Beverlo in Brabant und Anna N.N., oo Bensheim 8.6.1717 WEITLOF Anna Margaretha aus Heppenheim.

WADENDORF, Johann, Junggeselle aus Belgien, oo Heppenheim 16.01.1668 Jgf. Margaretha N.N., † Heppenheim 26.04.1698.

 

 

 

 

2.) Gründe für die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Westpfalz

 

a) Wirtschaftliche Gründe im Herkunftsland

Wirtschaftliche Gründe werden oft als Grund für die Auswanderung genannt.

Wird ergänzt.

 

 

b) Politische Gründe im Herkunftsland

Wird ergänzt.

 

 

c) Religiöse Gründe im Herkunftsland

Die Auswanderung aus Luxemburg und Brabant erfolgte nicht unbedingt aus religiösen Gründen. Konfessionelle Überlegungen haben bei der Wahl der Arbeitsorte jedoch eine wesentliche Rolle gespielt.

Durch den Aufstand der Niederlande wurde der nördliche Teil (’s-Hertogenbosch) vom Herzogtum Brabant getrennt und 1648 als Teil der Generalitätslande der niederländischen Union einverleibt. Dies bedeutete für die Bevölkerung bis 1816 den Verlust der Freiheit, den katholischen Glauben auszuüben. Dies könnte eine Erklärung für die Auswanderung von Katholiken aus dieser Region zwischen 1650 und 1670 sein.

Wird ergänzt.
 

 

d)  Überbevölkerung in Luxemburg und Brabant

 Wohl kaum. Aus St. Vith wird berichtet, dass dort nach dem Dreißigjährigen Krieg viele Häuser zerstört waren und eher Zuwanderer erforderlich waren.

Wird ergänzt.

 

 

e)  Begünstigungen in der Pfalz

Steuerfreiheit für einige Jahre u. a. waren Anreize, mit denen versucht wurde, die Auswanderer aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz zu locken.

Wird ergänzt.

 

 

f)  Bauhandwerker

Bei den bisher erfassten Einwanderern aus Luxemburg und Brabant waren nur wenige Bauhandwerker, ganz im Gegensatz zu den Einwanderern aus Tirol.

 

 

g)  Kaufleute/Händler

Bei den bisher erfassten Einwanderern aus Luxemburg und Brabant waren etliche Kaufleute und Händler.


 

 

h)  Sonstige Gründe

Wird ergänzt.


 

 

3.) Bevölkerungsentwicklung im Westricher Bergland


In der Westpfalz, besonders im Raum zwischen Homburg im Südwesten und Winnweiler im Nordosten, ist eine erhebliche Anzahl von Einwanderern aus Luxemburg und Brabant festzustellen. Die genauere Verbreitung ist nach Auswertung weiterer Quellen vorzunehmen.

Südlich der Westricher Niederung sind anscheinend kaum Einwanderer aus Luxemburg und Brabant zu finden. Weitere Auswertungen sind noch nötig.

Auffällig ist auch die Einwanderung in rheinhessische Gebiete.

Wird ergänzt.

 

 

4.) Einfluss der Einwanderer aus Luxemburg und Brabant auf die Entwicklung der Pfalz

 

Während die Schweizer, Luxemburger oder "Franzosen" vorwiegend als Bauern, Hirten, Knechte und Angehörige des örtlichen Handwerks hier ansässig wurden, waren die Tiroler in einem hohen Maß Bauhandwerker. Sie spielten daher beim Wiederaufbau der Dörfer eine nicht unbedeutende Rolle.

Die Luxemburger und Brabanter kamen schon kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg in das entvölkerte Land und wir müssen davon ausgehen, dass sie besonders in der Landwirtschaft tätig waren. Besondere Hinweise auf ihr Wirken sind dem Verfasser nicht bekannt.


Wird ergänzt.

 

 

5.) Klärungspunkte


Die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant setzte schon kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg ein, hatte um 1660 einen Höhepunkt und nahm ab 1670 immer mehr ab. Diese erste Welle betrifft anscheinend die nördliche Westpfalz und nördliche Vorderpfalz sowie Rheinhessen und Südhessen. In der nördlichen Westpfalz kamen aber auch zwischen 1700 und 1750 recht viele Einwanderer aus Luxemburg und Brabant an, siehe z. B. Schallodenbach. War dies eine 2. Welle, die mit Ende des Spanischen Erbfolgekrieges einsetzte?
Genügend fundierte Auswertungen stehen noch aus.

Gab es mehrere Einwanderungswellen? Wodurch wurden diese bestimmt? Was unterscheidet diese Wellen?

Wieweit sind Wallonen (Einwanderer aus dem französisch-sprachigen Belgien) zu berücksichtigen?

Wieweit sind ehemals luxemburgische Gebiete im heutigen Rheinland-Pfalz zu berücksichtigen?

Wie lange waren die Einwanderer unterwegs?

Zum Vergleich:
Bei der Auswanderung kommt Jörg Wahrenberg (ASF ID 196, 3 - 2015, Seite 8) auf folgende Zeit:
"Eine Fußreise aus dem Saarland mit der ganzen Familie nach Rotterdam dauerte ca. 2 Monate."

Wird ergänzt.

 

 

 

6.) Umfang der Einwanderung aus  Luxemburg und Brabant

 

a) Gesamtzahl der Einwanderer aus  Luxemburg und Brabant

Es ist äußerst schwierig, den Umfang der Einwanderung aus Luxemburg und Brabant bzw. die Gesamtzahl aller Einwanderer zu ermitteln. Dies hat viele Gründe:

Zu beachten ist auch der Anteil der Frauen bei den Auswertungen. Sehr unklar ist, wie groß der Anteil von Kindern ist. Bei der späteren Auswanderung aus der Pfalz nach Amerika wanderten viele Familien mit Kindern aus. Wie groß der Anteil von Familien an der Einwanderung aus Luxemburg und Brabant ist, lässt sich bisher nicht zuverlässig abschätzen.

Die bisherigen Zahlen geben noch kein rechtes Bild und jede Abschätzung ist sehr unsicher. Zu viel Forschungstätigkeit steht noch aus. Trifft man einige Annahmen, kommt man zu folgender Abschätzung:

Zwischen 1650 und 1750 kamen in der Größenordnung etwa 10.000 Menschen aus Luxemburg und Brabant in das Gebiet der heutigen Pfalz.

 

Wer kann das besser abschätzen? Wer hat mehr Information?

 

 

 

 

b) Anteil der Bauhandwerker an der Gesamtzahl aller Einwanderer aus  Luxemburg und Brabant

Scheint gering zu sein.

Wird ergänzt.

 

 

 

c) Anteil der Einwanderer aus  Luxemburg und Brabant an der Gesamtzahl aller Einwanderer in die Pfalz

Wird ergänzt.

 

 

 

7.) Fazit


Wird ergänzt. (Zuerst sind noch viele Daten und Fakten zu sammeln.)
 

Die bisherigen Auswertungen deuten darauf hin, dass im Westricher Bergland in der Zeit zwischen 1650 und 1750 ein erheblicher Anteil der Einwanderer aus Luxemburg und Brabant kamen. Südlich davon - und weiter von den Herkunftsgebieten entfernt - sind keine oder nur wenige Einwanderer aus Luxemburg und Brabant zu finden.

Auch in der Vorderpfalz, in Rheinhessen und Südhessen findet man relativ viele Einwanderer aus Luxemburg und Brabant.

Die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant setzte schon kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg ein, hatte um 1660 einen Höhepunkt und nahm ab 1670 immer mehr ab. Diese erste Welle betrifft anscheinend die nördliche Westpfalz und nördliche Vorderpfalz sowie Rheinhessen und Südhessen. In der nördlichen Westpfalz kamen aber auch zwischen 1700 und 1750 recht viele Einwanderer aus Luxemburg und Brabant an. Genügend fundierte Auswertungen stehen jedoch noch aus.

Die Einwanderer findet man vorwiegend in katholischen Kirchenbüchern, eher selten in reformierten Kirchenbüchern.

Die Einwanderung aus Luxemburg und Brabant unterscheidet sich bezüglich der Berufe der Einwanderer und des Zeitraums der Einwanderung sowie der Gesamtmenge der Einwanderer wesentlich von der Einwanderung aus den Alpenländern.

 


 

 

8.) Literaturverzeichnis


[1] Geiger, M. u.a.: Westrich und Pfälzer Bergland.
         Landau i. d. Pfalz: Verlag Pfälzische Landeskunde, 1993

[2] Geiger, Michael (Hrsg.): Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau 2010.

[3] Christmann, Ernst: Dörferuntergang und -wiederaufbau im Oberamt Lautern während des 17. Jahrhunderts. Otterbach-Kaiserslautern 1960.

[4] Henrich, K.: Einwanderungen nach Landau in der Pfalz im Zuge von Reformation und Gegenreformation 1520 - 1830.
Speyer 1971, Pfalzatlas, Textband S. 733ff

[5] Schneider, N. A.: "Die Wiederbesiedlung der sickingischen Herrschaft Landstuhl nach dem 30jährigen Krieg."
Magisterarbeit, Landstuhl 1998.

[6] Müller, Hermann; Petry, Wendelin: "Denombrement der Herrschaft  Landstuhl Anno 1681."
Pfälzisch-Rheinische Familienkunde, 52. Jahrgang, 2003, Band XV, Heft 6, Seite 305 - 316

[7] Knocke, Theodor: Die Wiederbesiedlung des Dorfes Kindsbach vor dreihundert Jahren.
Heimatkalender Stadt und Landkreis Kaiserslautern 1973.

[8] Blaeu, Joan: ATLAS MAIOR of 1665, GERMANIA, AUSTRIA & HELVETIA. Nachdruck im TASCHEN-Verlag.

[9] Dr. Berthold Budell: "Register zu den Kirchenbüchern der katholischen Pfarrei Schallodenbach 1683 - 1798", Selbstverlag 1998.

[10] Bauer, Markus: "Das erste Kirchenbuch der reformierten Pfarrei Miesau 1681 - 1719", Schönenberg-Kübelberg 2011.

[11] HUTER; MEYER; ERNST: "Katholisches Kirchenbuch Zweibrücken 1685 - 1798", Zweibrücker AG, 2010.

[12] Eberts, Hans-Joachim: "Die katholischen Einwohner der Pfarrei Reichenbach 1685 - 1811", Ludwigshafen, 2005.

[13] Dr. Rudolf Schneller: "Register zum 1. Kirchenbuch der katholischen Pfarrei Winnweiler 1704 - 1743".

[14] Zweibrücker AG: "Register zu dem 1. kath. Kirchenbuch der Pfarrei Homburg/Saar 1681 - 1694"; Zweibrücken 1990.

[15] Zweibrücker AG: "Register zu den Kirchenbüchern der katholischen Pfarrei Kirchenarnbach 1706 - 1798"; Zweibrücken 1992.

[16] Alfred Hans Kuby und Helmut Kimmel: "Die Wiederbesiedlung des Amtes Bolanden nach dem Dreißigjährigen Krieg." Heimatstelle Pfalz, Kaiserslautern, 1985.

[17] Bauer, Markus: "Familienbuch der katholischen Pfarrei Brücken (Pfalz) 1690 - 1899. Brücken 2011.

[18] Paul, Roland: "Die Einwanderung in die Pfalz vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Mit Beispielen aus dem Kreis Kusel."
       Westrichkalender Kusel 2012, Seite 22ff

[19] Braun, Fritz; Rink, Franz; Poller, Oskar: Die Herkunft der Neubürger in Kaiserslautern (1597 - 1767). Textband I zum Pfalzatlas, Seite 609ff.

[20] Pfälzisch-Rheinische Familienkunde (PRFK) inkl. Pfälzische Familien- und Wappenkunde.

[21] Poller, Oskar: Genealogie und Bevölkerungsgeschichte. PRFK Band X, 1982 - 1985, Seite 367ff.

[22] Sippenbücher von Heppenheim a. d. Bergstraße

[23] Hetterich, Rudi: Familien in der VG Deidesheim 1381 - 1761. Eigenverlag 2010.

[24] Müller, Hermann: Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in den Landkreis Kaiserslautern nach dem Dreißigjährigen Krieg.
in Heimatjahrbuch 2014 des Landkreises Kaiserslautern, Seite 165 - 172

[25] Müller, Hermann: Einwanderung aus Luxemburg und Brabant in die Pfalz nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Pfälzisch-Rheinische Familienkunde, 64. Jahrgang, 2015, Band XVIII, Heft 5, Seite 245 - 262


 

 

Wird ergänzt.
 

 

     Revision History:

1. Homepage-Version erstellt am 25.09.2011,

ergänzt am 04.12.2011 nach Auswertung des Familienbuches der kath. Pfarrei Brücken.
ergänzt am 27.12.2011 mit Auszug aus dem Westrichkalender Kusel 2012.
ergänzt am 01.01.2012 nach Auswertung der ältesten KB von Landstuhl.
ergänzt am 05.03.2012 nach weiterer Untergliederung der Herrschaftsgebiete.
ergänzt am 09.03.2012 nach Auswertung der kath. KB von Meisenheim am Glan.
ergänzt am 06.09.2012 mit Daten aus Steinwenden und Westhofen.
ergänzt am 17.09.2012 mit Änderung des Titels der Ausarbeitung.
ergänzt am 06.10.2012 mit Daten von Dahn, Deidesheim, Dudenhofen und Fürfeld.
ergänzt am 21.10.2012 mit Daten aus Meisenheim und Weisenheim am Sand.
ergänzt am 07.04.2013 mit Daten aus Heppenheim a. d. Bergstraße.
ergänzt am 27.05.2013 um neue Bürger in Deidesheim aus Luxemburg und Brabant.
ergänzt am 31.08.2013 um Präzisierung des Herkunftsgebietes, Daten aus Kaiserslautern u. a.
ergänzt am 28.07.2014 um Einwanderer nach Frankenthal.
ergänzt am 30.07.2015 mit Daten aus Bürgeraufnahmebuch von Zweibrücken.
ergänzt am 20.10.2015 um Daten von Heiligenstein bei Speyer.
ergänzt am 25.11.2015 mit Daten aus Lambsheim.


 
 

Der Verfasser bittet um Zusendung von Ergänzungen und Berichtigungen.
 

 

 


 

 

 

Mehr Information zu meiner Forschung finden Sie auf meiner Haupt-Homepage:

http://www.Mueller-Heppenheim.de

    

 

ENDE